Zittern um Job

Hinter Trumps Rücken – geht's jetzt Skandalminister an den Kragen?

Ein abrupt gestoppter Waffenlieferungsstopp an die Ukraine sorgt in Washington für Aufregung – und stellt Verteidigungsminister Pete Hegseth ins Zentrum der Kritik.  

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll Hegseth eigenmächtig die Auslieferung wichtiger Luftabwehrsysteme an Kiew gestoppt haben, ohne Präsident Donald Trump oder das Weiße Haus darüber zu informieren.

Brisant: Nur kurz zuvor hatte Trump öffentlich betont, die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen zu wollen. Die Entscheidung, den Waffenfluss zu unterbrechen, traf nicht nur die ukrainische Führung unvorbereitet – auch der Präsident selbst zeigte sich offenkundig ahnungslos. „Ich weiß es nicht. Warum sagen Sie es mir nicht?“, antwortete Trump am Dienstag während einer Kabinettssitzung auf die Frage, wer die Entscheidung getroffen habe. Bereits am Freitag hatte er gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj jegliche Verantwortung von sich gewiesen.

Die Situation wirft unangenehme Fragen zur außenpolitischen Führungsstruktur im Weißen Haus auf. Während die Regierung offiziell erklärte, die Waffenpause sei erfolgt, „um Amerikas Interessen an erste Stelle zu setzen“, entsteht zunehmend der Eindruck eines unkoordinierten und überforderten Apparats.

Hegseth – Symbol für ein Ministerium im Ausnahmezustand

Pete Hegseth, ein früherer Fox-News-Moderator ohne militärische Führungserfahrung, war von Anfang an eine umstrittene Besetzung. Seit seinem Amtsantritt hat er sich den Ruf eines Sicherheitsrisikos erarbeitet. Bereits im Frühjahr sorgte er für Entsetzen, als er sensible Einsatzpläne für Luftschläge im Jemen in einem privaten Signal-Chat verbreitete. Statt Verantwortung zu übernehmen, beschuldigte er eigene Mitarbeiter des Leaks – und entließ daraufhin mehrere Berater.

Auch im aktuellen Fall scheint mangelnde Führungsstruktur eine Rolle gespielt zu haben: Hegseth arbeitet derzeit ohne Stabschef, sucht verzweifelt nach geeignetem Personal und gilt intern als isoliert. Dass ein solcher Alleingang – die Unterbrechung eines zentralen militärischen Unterstützungsprogramms – überhaupt möglich war, unterstreicht die fragilen Zustände im Verteidigungsministerium.

Waffenlieferungen laufen wieder – Vertrauen bleibt erschüttert

Am Abend kündigte das Pentagon auf Drängen Trumps an, die Waffenlieferungen an die Ukraine wieder aufzunehmen. Regierungssprecherin Karoline Leavitt betonte am Mittwoch, der Präsident habe „die Entscheidung getroffen, defensive Waffen weiter bereitzustellen, um das Töten in diesem brutalen Krieg zu stoppen“. Gleichzeitig versicherte sie, Trump habe „weiterhin volles Vertrauen“ in seinen Verteidigungsminister.

Doch der Imageschaden ist groß: Ein Präsident, der außenpolitische Schlüsselentscheidungen offenbar nicht kennt, und ein Minister, der eigenmächtig agiert – das Bild einer handlungsfähigen Administration zeichnet sich derzeit nicht ab. Vielmehr verdichtet sich der Eindruck eines sicherheitspolitischen Blindflugs mit unklarer Verantwortlichkeit.

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