EU-Wahl

Holland hat schon gewählt

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Laut einer Nachwahlumfrage dürften die Rechtsextremen die zweitstärkste Kraft werden.

Als erstes Land in der EU haben die Niederlande am Donnerstagabend die Stimmabgabe für das Europaparlament beendet. Nach einer ersten Nachwahlbefragung des Instituts Synovate konnte die rechtsextreme PVV des Rechtspopulisten Geert Wilders 14,8 Prozent der Stimmen einfahren. Damit wurde sie zweitstärkste Kraft hinter den Christdemokraten von Ministerpräsident Jan Peter Balkenende, die laut der Umfrage auf 20,3 Prozent der Stimmen kamen. Balkenendes Koalitionspartner, die sozialdemokratische Partei der Arbeit (PvdA), landete demnach mit 13,4 Prozent der Stimmen auf dem dritten Platz.

Streit um Veröffentlichung
Schon vor der Schließung der Wahllokale in den Niederlanden hatte sich ein Streit über die Veröffentlichung der offiziellen Ergebnisse der Europawahl abgezeichnet. Diese dürfen eigentlich erst nach der Schließung der letzten Wahllokale bekanntgegeben werden - also am Sonntag 22.00 Uhr MESZ. Die Bekanntgabe von Schätzungen und Umfragen ist jedoch erlaubt. Wie schon 2004 wollten die Niederlande jedoch bereits am Donnerstagabend Resultate bekanntgeben. Die EU-Kommission schloss diesmal ein Strafverfahren gegen das Land nicht aus.

Wahlen bis Sonntag
Nach dem Votum in Großbritannien und den Niederlanden setzen am Freitag Iren und Tschechen die Europawahl fort. Die Tschechen können ihre Stimme auch noch am Samstag abgeben. In fünf anderen Ländern findet die Wahl ebenfalls am Samstag statt. In den meisten Mitgliedsländern, darunter Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien, wird erst am Sonntag gewählt.

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