"Respektlos!"

Iran tobt wegen Trump-Aussage über Ober-Mullah

Der iranische Außenminister Abbas Araqchi hat die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über Irans politisches und geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei scharf verurteilt.  

"Wenn Präsident Trump wirklich ein Abkommen will, sollte er den respektlosen und inakzeptablen Ton gegenüber Irans oberstem Führer Groß-Ayatollah Khamenei ablegen und aufhören, dessen Millionen überzeugte Anhänger zu kränken", erklärte Araqchi am Samstag im Onlinedienst X.

"Das großartige und mächtige iranische Volk, das der Welt gezeigt hat, dass das israelische Regime keine Wahl hatte als zu 'Papa' zu laufen, um nicht von unseren Raketen vernichtet zu werden, nimmt Drohungen und Beleidigungen nicht freundlich auf", fügte der iranische Außenminister hinzu. Damit spielte der iranische Chefdiplomat offenbar auf eine Äußerung von NATO-Generalsekretär Mark Rutte an.

Während des NATO-Gipfels in Den Haag hatte US-Präsident Donald Trump über den Iran-Israel-Krieg gesagt: Wie eine "heftige Schlägerei" auf dem Pausenhof sei der zwölftägige Krieg gewesen. "Man kann sie nicht stoppen. Sie sollen einfach zwei, drei Minuten raufen, dann kann man sie einfacher stoppen", fügte der US-Präsident hinzu. Rutte warf daraufhin grinsend ein: "Und dann muss Papa manchmal heftige Wörter verwenden."

Nach Luftschlägen Krieg der Worte

Die USA hatten Ende vergangener Woche iranische Atomanlagen bombardiert. Damit kamen sie Israel zu Hilfe, das am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und dort wegen der Bedrohung durch das iranische Atom- und Raketenprogramm tagelang insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen bombardiert hatte. Der Iran feuerte im Gegenzug Raketen und Drohnen auf Israel. Nach dem Eingreifen der USA trat am Dienstag schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.

Araqchi reagierte mit seinen scharfen Worten auf die Äußerung von Trump, er habe Khamenei vor einem "sehr hässlichen und schmachvollen Tod" bewahrt. Der US-Präsident erklärte in seinem Onlinedienst Truth Social am Freitag zudem, es sei eine "Lüge", wenn Khamenei sage, er habe den Krieg gegen Israel gewonnen. Vielmehr habe er - Trump - Israel davon abgehalten, das Versteck des Ayatollahs zu bombardieren, das er "genau" gekannt habe.

Für kommende Woche hat Trump neue Atomverhandlungen mit Teheran angekündigt. Ob und wann diese stattfinden, ist allerdings weiter unklar. "Der Iran will sich treffen", sagte Trump dazu in Washington. Araqchi wies diese Darstellung jedoch zurück.

Trump weist Medienberichte zurück

Unterdessen wies Trump Medienberichte über Hilfen der USA für den Iran im Wert von bis zu 30 Milliarden Dollar für den möglichen Aufbau eines rein zivilen Atomprogramms zur Erzeugung von Energie zurückgewiesen. "Wer in den Fake-News-Medien ist der Widerling, der sagt, dass Präsident Trump dem Iran 30 Milliarden Dollar geben will, um nicht-militärische Nuklearanlagen zu bauen? Ich habe noch nie von dieser lächerlichen Idee gehört", schrieb Trump am späten Freitagabend auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. CNN berichtete am Donnerstag und NBC News am Freitag, dass die US-Regierung in den vergangenen Tagen mögliche wirtschaftliche Anreize für den Iran als Gegenleistung für die Einstellung der Urananreicherung durch die iranische Regierung erkundet habe. In den Berichten wurden Insider zitiert.

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