Ankara geht auf Distanz zur Netanyahu-Regierung.
Die Türkei hat ein geplantes Militärmanöver mit israelischer Beteiligung abgesagt. Die jährliche Luftwaffenübung "Anatolian Eagle" werde ohne internationale Teilnehmer organisiert, berichteten türkische Zeitungen am Donnerstag. Dies sei eine Formel, um israelische Luftwaffenpiloten davon auszuschließen, wurden türkische Diplomaten zitiert. Das Manöver wird vom 12. bis 24. Oktober in Zentralanatolien im Bereich Konya abgehalten.
Erdogan fährt nach Teheran
Ankara hat verlangt, im
Atomstreit mit dem Iran auch über israelische Atomwaffen zu sprechen.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will Ende des Monats zu Gesprächen
nach Teheran fahren. Ankara hatte indirekte Verhandlungen zwischen Israel
und Syrien vermittelt, die seit der israelischen Gaza-Offensive zu
Jahresbeginn unterbrochen sind. Vertreter der israelischen Regierung hatten
zuletzt verlauten lassen, man sei an einer Wiederaufnahme der türkischen
Vermittlungstätigkeit nicht interessiert.
Streit um Golan-Höhen
Syrien verlangt die bedingungslose
Rückgabe der von Israel besetzten Golan-Höhen. Der israelische
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat erklärt, er sei nicht bereit, das
Gebiet aufzugeben. Israels Außenministers Avigdor Lieberman hatte Gespräche
mit Syrien praktisch ausgeschlossen, weil die Führung in Damaskus
"terroristische Organisationen" unterstützen und bewaffnen und dem Iran bei
dessen Atomprogramm den Rücken stärken würde.