Kim Jong-un hatte diese Funktion bisher nicht von seinem vor gut neun Jahren verstorbenen Vater und Vorgänger übernommen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist zum Generalsekretär der herrschenden Arbeiterpartei gewählt worden. Die Wahl erfolgte laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA am Montag auf dem Parteitag der Arbeiterpartei. Damit erlangte Kim Jong-un den zwischenzeitlich vakanten Titel von seinem 2011 verstorbenen Vater und Vorgänger Kim Jong-il. Nordkorea hat ein stalinistisches System, wobei die Macht bisher stets in der Familie Kim auf die nächste Generation weitergegeben wurde.
Auch schon Kim Jong-uns Großvater, der Staatsgründer Kim Il-sung hatte dem Titel des Generalsekretärs getragen. Somit hat Kim Jong-un seine Stellung an der Spitze der Arbeiterpartei abgesichert. Der Verleihung des neuen Titels waren beim bisher achten Kongress der Arbeiterpartei Änderungen der Parteistatuten vorausgegangen, wonach auch das Sekretariatssystem wiederhergestellt wurde. Die Wahl selbst, deren Ergebnis beim Parteitreffen am sechsten Tagungstag am Sonntag in Pjöngjang verkündet wurde, gilt als Formalität.
Formalsache: Kim Jong-un wird Generalsekretär
Nach dem Tod seines Vaters Kim Jong-il Ende 2011 war Kim Jong-un in rascher Folge zum obersten Führer des Militärs, der Partei und des Staates ausgerufen worden. Beim siebenten Parteikongress vor fünf Jahren war er zum Parteivorsitzenden gewählt worden.
Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms international isoliert. In seinem Lagebericht kündigte Kim während des Kongresses einen Ausbau des Atomwaffenarsenals des Landes und eine Modernisierung der Waffensystems an.
Beim diesjährigen Kongress wählten die Teilnehmer den Berichten zufolge auch die neuen Mitglieder des Zentralkomitees der Partei, dem Kim Jong-un auch angehört. Dessen Wahl zum Generalsekretär spiegle den "einstimmige Willen und Wunsch" aller Parteimitglieder, Bürger und Angehörigen der Volksarmee wider, hieß es. Sie garantiere den Sieg des Sozialismus koreanischer Ausprägung.
Formal ist der Kongress, also der Parteitag, der ursprünglich alle fünf Jahre abgehalten werden sollte, das wichtigste Gremium der Partei. Allerdings war der siebente Kongress im Mai 2016 der erste seit 36 Jahren gewesen.