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Kriegsgefangenen-Erlebnisse dokumentiert

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Historische Dokumente über Fluchtversuche von rund 100.000 Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg können nun auf einer britischen Website abgerufen werden.

Historische Dokumente über zum Teil waghalsige Fluchtversuche von Kriegsgefangenen während des Zweiten Weltkriegs sind seit Donnerstag im Internet abrufbar. "Der standhafte Geist der britischen Kriegsgefangenen war verblüffend", sagte Daniel Jones, einer der Gestalter der Webseite ancestry.co.uk, auf der die Aufzeichnungen von rund 100.000 Kriegsgefangenen veröffentlicht wurden. Viele von ihnen hätten bei jeder Gelegenheit versucht, den Deutschen zu entkommen und wieder zu ihren Truppen aufzuschließen.

Leichen nach Gold abgesucht
Die meisten Dokumente stammen von britischen Soldaten und waren bisher nur in staubigen Archiven zugänglich. "Eine der Aufgaben der Gefangenen war es, Gräber auf einem jüdischen Friedhof auszuheben und die Leichen nach Gold abzusuchen", berichtete James Wicketts, der von den Deutschen in einem Lager im westpolnischen Szubin (Schubin) gefangen gehalten wurde. "Viele von uns haben sich mit Verweis auf die Genfer Konvention geweigert, aber wir stießen auf taube Ohren..."

Unter den Dokumenten, die nun im Internet abrufbar sind, befinden sich auch Aufzeichnungen des Schauspielers Desmond Llewelyn, der in mehreren James-Bond-Filmen die Rolle des "Q", des Leiters der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des britischen Geheimdienstes, gespielt hatte. Er war im Zweiten Weltkrieg Gefangener in einem Lager in Rotenburg an der Fulda in Hessen.

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