Russland-Invasion

Kriegsschäden in Georgien liegen bei 1 Mrd. Dollar

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Das Land hofft jetzt auf westliche Wirtschaftshilfe. Die Plünderungen und ethnischen Säuberungen sollen indes weitergehen.

Der Krieg mit Russland hat in Georgien nach Angaben der Regierung in Tiflis Schäden von rund einer Milliarde Dollar (680 Millionen Euro) angerichtet. Das ist das Ergebnis erster grober Schätzungen. Eine gigantische Summe, wenn man das Volumen des georgischen Staatshaushalts von rund drei Milliarden Dollar zum Vergleich heranzieht.

Teurer Wiederaufbau
Tiflis hofft auf westliche Wirtschaftshilfe zum Wiederaufbau des Landes. Zahlreiche Gebäude sind zerstört, Brücken zerbombt und der Schwarzmeerhafen Poti schwer beschädigt. Insgesamt könnte die Wirtschaft den Krieg aber relativ gut verkraften. Georgiens Wirtschaftsleistung ist in den zwei vergangenen Jahren um zehn beziehungsweise zwölf Prozent gewachsen.

Botschafter heimgeholt
Georgien hat seine Diplomaten aus Russland abgezogen - als Reaktion auf die Anerkennung der Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens durch Moskau.

Weitere Plünderungen
Trotz der internationalen politischen wie humanitären Hilfe gehen die Plünderungen der russischen Armee weiter. Schwer bewaffnete Soldaten räumen die Schwarzmeerstadt Poti und die Pufferzone vor Südossetien leer. Seit der Unabhängigkeitsanerkennung berichten immer mehr Flüchtlinge von Brandschatzungen im georgischen Kernland.

Ethnische Säuberungen
Die schlimmsten Meldungen kommen aus der weiterhin von den Russen besetzten Pufferzone. Hier sollen die Osseten immer aggressiver Georgier aus ihren Dörfern vertreiben. Damit verschärft sich die "ethnische Säuberung". Laut EU-Kommission werden die Georgier zum Verlassen oder zur Annahme eines russischen Passes aufgefordert. Die russische Führung bestreitet jegliche Verbrechen seiner Truppen.

128.000 Menschen sind laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Georgien auf der Flucht.

OSZE-Mission mit Österreich
Georgiens Außenministerin kommt am Donnerstag nach Wien, um vor dem Ständigen Rat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zum Konflikt mit Russland zu sprechen. Der Ständige Rat, das wichtigste Entscheidungsgremium der OSZE, wird dann voraussichtlich über die Entsendung weiterer Beobachter nach Georgien beraten. Österreich wird an der OSZE-Mission teilnehmen.

EU-Treffen am Montag
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat von Russland einen sofortigen Rückzug aus Georgien gefordert. Er findet es "unannehmbar", dass Russland durch die Anerkennung der Unabhängigkeit "einseitig die Grenzen verändert" habe. Die EU wird am Montag beim außerordentlichen Gipfel der Staats- und Regierungschefs ihre Linie definieren.

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