Das Augenmerk ist vor allem auf die Entscheidung in Wiesbaden gerichtet. Erste Hochrechnungen werden ab 18:30 Uhr erwartet.
In den deutschen Bundesländern Hessen und Niedersachsen haben am Sonntag um 08:00 Uhr die Landtagswahlen begonnen. Mit Spannung wird vor allem der Ausgang der Wahl in Hessen erwartet, wo die Meinungsforscher ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhergesagt haben. Ministerpräsident Roland Koch (CDU) muss deshalb um sein Amt fürchten. In Niedersachsen wird dagegen eine Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition unter Christian Wulff (CDU) erwartet. In Hessen sind knapp 4,4 Millionen und in Niedersachsen rund 6,1 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen.
In Hessen hat CDU "Absolute"
In Hessen regiert die CDU
allein, nachdem sie bei der Landtagswahl 2003 mit 48,8 Prozent der Stimmen
die absolute Mehrheit errungen hatte. Die SPD musste damals mit 29,1 Prozent
das schlechteste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte in dem Bundesland
verkraften. Koch ist seit 1999 Regierungschef in Wiesbaden. In den Umfragen
lagen die CDU und die SPD mit ihrer Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti
zuletzt gleichauf. Entscheidend dürfte das Abschneiden der Partei Die Linke
sein. Falls die Linken den Sprung in den Landtag schaffen, gibt es womöglich
weder für ein schwarz-gelbes Bündnis noch für Rot-Grün eine Mehrheit. Die
Regierungsbildung dürfte in diesem Fall sehr schwierig werden.
Fünf Jahre CDU-FDP in Niedersachsen
In Niedersachsen regiert
die CDU seit fünf Jahren gemeinsam mit der FDP. Die Union verfehlte bei der
Wahl 2003 mit ihrem Spitzenkandidaten Wulff mit 48,3 Prozent nur knapp die
absolute Mehrheit. Die SPD stürzte auf 33,4 Prozent ab, auch hier ihr
schlechtestes Nachkriegsergebnis. CDU und FDP können den Umfragen zufolge
auf eine klare Mehrheit hoffen. Die CDU lag zuletzt etwa zehn Prozentpunkte
vor der SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Wolfgang Jüttner. Spannend ist auch
in Niedersachsen die Frage, ob die Linke den Sprung über die
Fünf-Prozent-Hürde schafft. Bisher gelang es den Linken nicht, in einem
westdeutschen Flächenland in einen Landtag einzuziehen.
Um 22:00 Uhr vorläufiges Endergebnis
Die Wahllokale
schließen in beiden Bundesländern um 18.00 Uhr, unmittelbar darauf geben die
TV-Sender Daten aus ihren Exit Polls (Wählerbefragungen nach dem Urnengang)
bekannt. Ab 18:30 Uhr ist mit ersten Hochrechnungen der Wahlbehörden zu
rechnen, und erst nach 22:00 Uhr dürften vorläufige amtliche Endergebnisse
vorliegen.