Menschenrechte

Mexiko will Hinrichtungen in den USA verhindern

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In den USA sollen zwei mexikanische Staatsbürger hingerichtet werden. Eine Dringlichkeitssitzung am Internationalen Gerichtshof wurde einberufen.

Mexiko will mit einem Eilantrag vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Hinrichtung von zum Tode verurteilten Mexikanern in den USA verhindern. Die USA hätten gegen ihre internationalen Verpflichtungen verstoßen, weil sie ein Urteil des obersten UNO-Gerichts aus dem Jahr 2004 missachteten, sagte der mexikanische Anwalt Juan Manuel Gomez-Robledo am Donnerstag in Den Haag. Das Gericht hatte damals geurteilt, die USA hätten verhafteten Mexikanern ihr Recht auf konsularischen Beistand verweigert.

US-Präsident George W. Bush hat dieses Urteil akzeptiert und die Gerichtshöfe der einzelnen Staaten aufgerufen, die entsprechenden Fälle noch einmal zu überprüfen. Texas weigert sich jedoch, dem Aufruf Folge zu leisten. Der Oberste Gerichtshof der USA kam im März zu dem Schluss, Bush habe nicht die Autorität, die Einzelstaaten zu zwingen, ein Urteil aus Den Haag zu befolgen. Die Wiener Konvention, die den konsularischen Beistand nach Verhaftungen regelt, kann nach Auffassung der höchsten US-Richter erst dann bindend sein, wenn der Kongress diese als Bundesgesetz beschließt.

Derzeit sitzen fünf Mexikaner in amerikanischen Todeszellen. Als erster von ihnen soll am 5. August Jose Medellin hingerichtet werden. Er wurde wegen der Vergewaltigung und Ermordung zweier junger Mädchen vor 15 Jahren zum Tode verurteilt.

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