Das Attentat fand im Arbeitszimmer des Bauministers statt.
Der Bauminister der russischen Teilrepublik Inguschetien, Ruslan Amerchanow, ist am Mittwoch von Unbekannten in seinem Arbeitszimmer in der Hauptstadt Magas erschossen worden. Das erfuhr die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti von einem Sprecher des Innenministeriums Inguschetiens. "Die Umstände des Vorfalls werden untersucht", fügte der Sprecher hinzu.
Morde an Aktivisten
Erst am Dienstag waren in Tschetschenien die
Chefin eine Nichtregierungsorganisation, Sarema Sadulajewa, ihr Mann, Alek
Dschabrailow, sowie in der Teilrepublik Dagestan der Journalist Malik
Achmedilow erschossen worden. Mitte Juli war die für die
Menschenrechtsorganisation Memorial tätige Menschenrechtsaktivistin Natalja
Estemirowa in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny verschleppt und wenig
später in Inguschetien erschossen aufgefunden worden. Die Täter sind bis
dato unbekannt, die Behörden ermitteln. Moskauer Menschenrechtler prangerten
die Rechtlosigkeit im Nordkaukasus an.
Extremisten
Inguschetien wird wie die anderen russischen
Teilrepubliken Tschetschenien und Dagestan im Nordkaukasus immer wieder von
schweren Anschlägen erschüttert. Dabei wurden allein in Inguschetien zuletzt
auch mehrere hohe Funktionäre verletzt oder getötet. Der Präsident der
russischen Teilrepublik Inguschetien, Junus-Bek Jewkurow, kündigte hartes
Durchgreifen gegen bewaffnete Extremisten an. "Diejenigen, die sich ergeben
und vor Gericht erscheinen, werde ich persönlich kontrollieren. Wer sich
nicht ergibt, soll vernichtet werden", sagte Jewkurow am Montag. Er war bei
einem Anschlag im Juni schwer verletzt worden.