Die Lage im Geiseldrama ist weiterhin gespannt. Dei Angehörigen fordern, dass Staatschef Hugo Chavez vermitteln solle.
Vier schwer bewaffnete Bankräuber haben in Venezuela mehr als 30 Menschen in ihre Gewalt gebracht. Wie örtliche Medien am Dienstag berichteten, waren die Täter bereits am Montagmittag (Ortszeit) mit Pistolen und einer Granate in eine Bank in der Ortschaft Altagracia de Orituco im Staat Guarico gestürmt.
Bis Dienstagmittag seien alle Versuche der Behörden gescheitert, die Geiseln durch Verhandlungen freizubekommen, hieß es. Unter den Opfern seien mindestens drei Kinder, ein Baby und eine schwangere Frau.
Angehörige fordern Vermittlung durch Chavez
Verzweifelte
Angehörige der Geiseln forderten unterdessen, dass Staatschef Hugo Chavez
vermitteln solle. Die Polizei wolle vorerst keine Details der Verhandlungen
verraten, berichtete der Fernseh-Nachrichtensender Globovisión. Medien
versicherten jedoch, die Räuber hätten einen Krankenwagen als Fluchtfahrzeug
gefordert. Sie wollten außerdem das in der Bank erbeutete Geld behalten und
zum eigenen Schutz vier der Geiseln auf die Flucht mitnehmen, wurde
berichtet.
Täter verbarrikadierten sich mit Geiseln in der Bank
Die
Täter hatten sich mit Angestellten und Kunden in der Bank verbarrikadiert,
nachdem plötzlich eine Polizeistreife vorgefahren war. Vier Frauen wurden
noch am Montag freigelassen. In der Nacht konnten dann ein Mitglied des
Wachpersonals sowie ein Angestellter fliehen.
Sonderkommando bewacht den Tatort
Die Lage am Tatort etwa 150
Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas war unterdessen am Dienstag
nach Angaben eines Reporters von Union Radio sehr gespannt. Die Bank werde
von einem Sonderkommando und mehreren Hubschraubern bewacht. Trotz der
Polizeiabsperrung verfolgten Dutzende Journalisten und Schaulustige aus
nächster Nähe das Drama. Laut Medien verhandeln auch Angehörige der Geiseln
per Handy mit den Verbrechern. Ein Polizist meinte, die Verbrecher seien
Anfänger und sehr nervös. Ihnen sei deshalb alles zuzutrauen.