Scharfe Töne aus dem kommunistischen Nordkorea sorgen für derzeit für Schlagzeilen. Diktator Kim Jong Il droht Südkorea mit einer Krieg.
Auf der koreanischen Halbinsel braut sich neuer Streit zusammen. Nordkorea drohte dem Süden am Donnerstag mit Krieg und warf dem Nachbarland vor, mit Kriegsschiffen seine Hoheitsgewässer verletzt zu haben. Die Regierung in Seoul, die seit dem Amtsantritt von Präsident Lee Myung Bak die Hilfe für den kommunistisch geführten Norden einschränken will, wies die Anschuldigungen zurück.
Drohung mit "Militäraktion"
Das kommunistische
Nordkorea drohte erneut mit "Militäraktionen". Gleichzeitig wies Pjöngjang
den Appell Südkoreas zurück, den Konfrontationskurs gegen die neue Regierung
in Seoul zu beenden. Die neue Drohung habe ein Vertreter der Volksarmee in
einer telefonischen Mitteilung ausgesprochen, teilte das
Verteidigungsministerium in Seoul am Donnerstag mit.
Welche militärischen Schritte konkret gemeint seien, habe er nicht gesagt. Es könnte aber bedeuten, dass der Norden den innerkoreanischen Dialog einstellen und die Grenze des Landes für südkoreanische Regierungsvertreter sperre, sagte ein Ministeriumssprecher.
Ähnliche Töne schon vor einer Woche
Bereits in der
vergangenen Woche hatte die Führung in Pjöngjang damit gedroht, Südkorea in
Schutt und Asche zu legen. Am Donnerstag warnte die amtliche
Nachrichtenagentur KCNA vor einem Krieg. "Südkoreas Militär sollte sich
dessen bewusst sein, dass die Aufgabe unseres revolutionären Militärs darin
besteht, jeden Versuch eines Erstschlags mit einem Präventivschlag zu
verhindern." Der Süden könne nicht vom Vorwurf freigesprochen werden, den
Dialog beider koreanischer Staaten beendet zu haben.
Nordkorea hat wiederholt vor einem neuen Krieg auf der Halbinsel gewarnt. Meist ergingen die Warnungen im Zusammenhang mit gemeinsamen Manövern südkoreanischer und US-Soldaten. In der vergangenen Woche unternahm der Norden die seit einem Jahrzehnt aggressivsten Schritte, testete eine Rakete und wies Südkoreaner aus, die in einem gemeinsam betriebenen Industriegelände hinter der schwer bewachten Demarkationslinie im Norden beschäftigt waren.
Aussetzung der Hilfen für den Norden
Südkoreas Präsident
Lee hat angekündigt, die Hilfen für den Norden zu stoppen, wenn die Führung
in Pjöngjang kein Wohlverhalten zeige. Lee verlangt vor allem Fortschritte
in der atomaren Abrüstung, zu der sich Nordkorea gegenüber dem Süden sowie
den USA, China, Japan und Russland verpflichtet hat.