Ein französischer Arzt berichtet, Kim Jong-Il habe einen Schlaganfall erlitten, wurde aber nicht operiert. Erstmals berichtet ein Augenzeuge.
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Il erholt sich nach Angaben eines französischen Neurochirurgen von einem Schlaganfall. Die amtlichen nordkoreanischen Medien meldeten am Freitag, der 66-Jährige habe kürzlich Hühnerfarmen und Kollektivbetriebe auf dem Land besucht.
Keine Operation
Der Neurochirurg François-Xavier Roux sagte der
Pariser Zeitung "Figaro", Kim habe einen Schlaganfall erlitten, sei aber
entgegen anderslautender Berichte nicht operiert worden. Sein Zustand
verbessere sich. Seine Angaben sind die ersten eines Augenzeugen zum
Gesundheitszustand des Staatschefs. "Ich habe den Eindruck, dass er die
Macht in Nordkorea ausübt", wurde Roux zitiert. Der Arzt hatte Pjöngjang
laut dem "Figaro"-Bericht im Oktober besucht. Roux wollte mit Hinweis auf
die ärztliche Schweigepflicht keine weiteren Angaben zu Kims
Gesundheitszustand machen.
Die kommunistische Regierung in Pjöngjang hat bestritten, dass Kim jemals krank gewesen sei. Die amtlichen Medien veröffentlichten seit Ende Oktober zahlreiche Berichte und Fotos, die Kim aktiv und gesund bei Besuchen in Kasernen und Fabriken zeigten. Roux sagte dem "Figaro", die Fotos wirkten auf ihn authentisch.
Neue Fotos
Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA meldete am
Freitag, Kim habe Hühnerzüchter aufgefordert, unter dem Motto "Dient dem
Volk" mehr Eier und Fleisch zu produzieren. Dazu wurden drei Fotos
veröffentlicht, auf denen Kim gesund wirkte. Das Datum, wann die Aufnahmen
gemacht wurden, wurde nicht genannt.