Vorbild Südkorea

Obama will Schülern Freizeit kürzen

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Obama nimmt die Bildungsreform in Angriff - und will Schülern die Freizeit kürzen.

Kinder und Jugendliche in den USA sollen nach dem Willen von Präsident Barack Obama künftig länger die Schulbank drücken. Bei der Vorstellung seiner Pläne für eine Bildungsreform kritisierte Obama am Dienstag in Washington die im Vergleich zu anderen Ländern langen Ferien und die kurzen Unterrichtstage in den USA. "Die Herausforderungen des neuen Jahrhunderts verlangen nach mehr Zeit in den Klassenzimmern", sagte Obama.

Vorbild Südkorea
Der Präsident wies darauf hin, dass Schüler in Südkorea pro Jahr durchschnittlich einen Monat länger Unterricht hätten als die in den USA. "Was in Südkorea geht, können wir hier genauso gut machen", sagte Obama. Sein Plan sieht außerdem vor, gute Lehrer leistungsabhängig besser zu bezahlen, schlechte Lehrer nachzubilden, die Anforderungen an Schüler zu erhöhen und schwächere Schüler insbesondere an sozialen Brennpunkten stärker zu fordern.

Obama wies darauf hin, dass US-Schüler in der PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Fächern wie Mathematik und Naturwissenschaften regelmäßig schlecht abschnitten. "Trotz unserer Finanzmittel, die auf der Welt beispiellos sind, haben wir es zugelassen, dass die Noten schlechter werden, die Schulgebäude verfallen, die Qualifikationen der Lehrer sinken und andere Nationen uns überholen", sagte Obama.

Die Notwendigkeit einer Bildungsreform wird in den USA parteiübergreifend anerkannt, doch dürften einzelne Punkte von Obamas Plan auf Widerstand stoßen. So lehnen etwa die Lehrergewerkschaften, die ein machtvoller Bestandteil der Basis von Obamas Demokratischer Partei sind, leistungsbezogene Lehrerbezahlung ab. Sie verweisen auf die Schwierigkeit, die Leistungen von Lehrern in sehr unterschiedlichen sozialen Umfeldern zu messen und zu vergleichen.

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