Nachkriegsplan

Palästinas Premier will Hamas als "Juniorpartner"

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Der palästinensische Regierungschef Mohammad Shtayyeh will einem Medienbericht zufolge die für das Massaker auf 1.200 Israelis verantwortliche Terrororganisation Hamas als "Juniorpartner" in seine Regierung aufnehmen.

Dies sei Teil eines Nachkriegsplans für den Gaza-Streifen, an dem die Palästinenserbehörde gemeinsam mit US-Vertretern arbeite, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag. Israel hat die Vernichtung der Hamas zum Ziel seines derzeitigen Krieges erklärt.

Demnach wäre es das "bevorzugte Ergebnis" des Konflikts, wenn die Hamas ein Juniorpartner der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) beim Aufbau eines neues Staates würde, der das Westjordanland, den Gaza-Streifen und Ost-Jerusalem umfassen würde, so Shtayyeh. "Wenn sie bereit sind zu einem Abkommen und das politische Programm der PLO akzeptieren, dann gibt es Raum für Gespräche. Die Palästinenser sollten nicht entzweit werden", sagte er. Das israelische Ziel, die Hamas vollständig zu besiegen, sei "unrealistisch".

Hamas schon lange an der Macht

Die vom Iran unterstützte Terrororganisation beherrscht seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten den schmalen Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten. Nachdem sie Israel jahrelang mit Raketen beschossen hatte, überfielen ihre Kämpfer am 7. Oktober grenznahe Orte in Israel und verübten dort Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. 1.200 Menschen, darunter auch Kleinkinder, wurden getötet. Viele von ihnen wurden misshandelt, gefoltert, vergewaltigt und geschändet. 240 Menschen wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Israel startete daraufhin eine Bodenoffensive zur Eliminierung der Hamas. Dabei kamen nach Angaben der von den Terroristen kontrollierten Behörden mehr als 17.000 Menschen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen ums Leben.

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