Südossetien

Putin wirft USA Einmischung in Kaukasus-Konflikt vor

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Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin wirft den USA Einmischung in den Kaukasus-Konflikt vor.

Die Rückführung georgischer Truppen aus dem Irak in US-amerikanischen Militärmaschinen hat in Moskau heftige Proteste hervorgerufen. Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin erklärte am Montag in Moskau, dieser Schritt könnte sich als Hindernis bei den Bemühungen erweisen, den Konflikt zwischen Russland und Georgien um die abtrünnigen georgischen Republiken Südossetien und Abchasien beizulegen. Putin bezeichnete es als Einmischung der USA in den Kaukasus-Konflikt, dass diese Soldaten in amerikanischen Militärmaschinen aus dem Irak ausgeflogen wurden.

Georgien hat im Rahmen seiner Großoffensive in Südossetien am vergangenen Freitag beschlossen, sein gesamtes im Irak stationiertes Truppenkontingent aus 2000 Mann abzuziehen. Georgien war bisher nach den USA und Großbritannien der drittgrößte Truppensteller für die US-geführte Koalitionsstreitmacht im Irak. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte den USA eine Teilschuld an dem blutigen Konflikt zugewiesen. Er erinnerte daran, dass die Europäische Union und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa immer wieder vor einer Aufrüstung in Georgien gewarnt hätten.

Russische Truppen dringen in westgeorgische Stadt Senaki vor
Russische Truppen sind von der abtrünnigen Region Abchasien aus nach Georgien einmarschiert. Dies berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Dadurch sollten demnach neue georgische Angriffe auf Südossetien verhindert werden. Nach offiziellen Angaben aus Tiflis drangen russische Truppen in die 40 Kilometer von Abchasien entfernte Stadt Senaki vor. Dutzende gepanzerte Fahrzeuge seien in der Stadt, die außerhalb einer Pufferzone an der Trennlinie zwischen Abchasien und Georgien liegt.

Putin vergleicht Saakaschwili mit Sadam Hussein
Der russische Ministerpräsident verglich die georgische Regierung mit dem gestürzten Regime in Bagdad. Es sei "zynisch", den "eigentlichen Aggressor" Georgien nun als Opfer vermeintlicher russischer Gewalt auszugeben. Den früheren irakischen Diktator Saddam Hussein habe man einst wegen seiner Verbrechen gegen das eigene Volk hingerichtet, sagte der Regierungschef. Im Gegensatz dazu nehme der Westen die georgische Führung unter Michail Saakaschwili in Schutz, obwohl diese "ossetische Dörfer ausgelöscht" sowie Kinder und ältere Menschen ermordet habe, kritisierte Putin.

Putin spricht von "Friedensmission"
Die USA hätten zur Störung der Lage beigetragen, indem sie bis zu 2000 georgische Elitesoldaten aus dem Irak mit US-Transportmaschinen in den Südkaukasus geflogen hätten, so Putin. Den russischen Waffengang bezeichnete er als eine "Friedensmission". Moskau habe die internationale Gemeinschaft oft vor georgischen Kriegsvorbereitungen gewarnt. "Aber niemand hat uns zugehört. Jetzt ist das Ergebnis da, das wir erwartet haben. Wir werden unsere Friedensmission bis zu ihrer logischen Vollendung durchführen", kündigte Putin an. Die Regierung in Moskau werde den russischen Soldaten, die in die Kampfhandlungen verwickelt seien, den Sold erhöhen, kündigte der Regierungschef an.

Militäreinsatz in Südossetien vor Abschluss
Der russische Militäreinsatz in Südossetien steht nach den Worten des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew kurz vor dem Abschluss. "Ein wesentlicher Teil des Einsatzes mit dem Ziel, die georgische Regierung zu einem Friedensschluss in Südossetien zu zwingen, ist abgeschlossen", erklärte Medwedew am Montag.

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Raketenangriffe der georgischen Truppen.