Moslems befreit

Rekrutenschwund in der israelischen Armee

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Die israelische Armee verzeichnet einen enormen Rekrutenschwund - trotz allgemeiner Wehrpflicht. Moslemischen Israelis sind großteils befreit.

Mehr als ein Viertel der israelischen Jugendlichen sind in diesem Jahr bisher um den Pflichtdienst in der Armee herumgekommen. Mit 28 Prozent erreichten die Ausfälle einen Rekordstand, wie die jährliche sogenannte Sderot-Konferenz zu Gesellschaftsfragen am Mittwoch bekanntgab. Damit lag die Zahl laut Statistik um drei Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die Streitkräfte gehen davon aus, dass sich die Situation in Zukunft noch verschärfen wird. Der Wehrdienst dauert in Israel zwei Jahre und ist für Männer und Frauen grundsätzlich verpflichtend.

Befreiung aus religiösen Gründen
Die ultra-orthodoxen Juden, die aus religiösen Gründen keinen Militärdienst leisten müssen, stellen laut dem Bericht mit elf Prozent die größte Gruppe. Sieben Prozent wurden aus gesundheitlichen Gründen ausgemustert, fünf Prozent kamen wegen ihres Vorstrafenregisters nicht infrage. Vier Prozent lebten im Ausland. Insgesamt 35 Prozent der jungen Frauen mussten aus religiösen Gründen nicht einrücken. Israelische Staatsbürger arabischer Volkszugehörigkeit, die etwa 20 Prozent der Bevölkerung stellen, sind größtenteils vom Armeedienst befreit.

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