Moskau

Russland wählt im Dezember neues Parlament

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Präsident wendet sich insbesondere gegen Extremismus.

In Russland wird am 4. Dezember ein neues Parlament gewählt. Staatspräsident Dmitri Medwedew unterzeichnete am heutigen Montag in Moskau ein entsprechendes Dekret. Er gab den Termin nach einem Treffen mit den Chefs der Parlamentsparteien bekannt. Die russische Duma mit ihren 450 Sitzen wird von der Kreml-treuen Partei "Einiges Russland" von Ministerpräsident Wladimir Putin dominiert.

Der Urnengang dürfte kaum etwas an den Machtverhältnissen ändern. Bedeutsam ist er jedoch als Stimmungsbarometer für die Präsidentenwahl, die im kommenden Frühjahr stattfinden wird. Es ist immer noch unklar, ob sich Medwedew um eine weitere Amtszeit bewerben wird oder dem eigentlichen starken Mann Russlands, Ministerpräsident Putin, den Vortritt lassen wird. Dieser hatte bei der Präsidentenwahl im Jahr 2008 seinen Vertrauten Medwedew ins Rennen geschickt, weil ihm die Verfassung ein weiteres Antreten nach zwei Amtszeiten hintereinander untersagte. Bei der kommenden Wahl dürfte Putin aber wieder kandidieren.

Medwedew forderte bei der Bekanntgabe des Wahltermins einen fairen Urnengang. "Man muss ehrlich gewinnen, aber man muss auch verlieren können", sagte Medwedew am Montag bei einem Treffen mit Vorsitzenden verschiedener Parteien. Jeder Aufruf nach Nationalismus, die Aufwiegelung zu ethnischem Hass oder Extremismus seien zu unterlassen, sagte der russische Präsident nach Angaben der Agentur Interfax.


 

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Putin und Medwedew angeln auf der Wolga

Rund ein halbes Jahr vor den Präsidentschaftswahlen haben Russlands Staatschef Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin bei einem Angelausflug Einigkeit demonstriert.

Nach dem Ausflug vom Dienstag veröffentlichte der Kreml Fotos, auf denen die beiden Politiker mit Angeln in der Hand nebeneinanderstehen und bei einem gemeinsamen Spaziergang breit lächeln.

Die Bilder zielten offenbar darauf ab, Berichte über eine mögliche Rivalität zwischen Medwedew und Putin zu widerlegen.

Vor allem Putin setzt sich zudem immer wieder mit wohlinszenierten Ausflügen in die Natur in Szene.

Seit Monaten wird immer wieder darüber spekuliert, ob Putin oder Medwedew bei der Präsidentschaftswahl im März antritt

Öffentlich sagten beide bisher nur, sie würden eine Kandidatur nicht ausschließen, wollten sich aber untereinander abstimmen.

Putin war von 2000 bis 2008 Staatschef und machte den Präsidentenposten für Medwedew frei, da er nach zwei Legislaturperioden gemäß der Verfassung nicht noch einmal kandidieren durfte

Nach einer vierjährigen Pause spricht jedoch nichts gegen eine erneute Kandidatur.

Medwedew wurde von Beobachtern lange Zeit lediglich als Platzhalter Putins eingestuft.

Das Staatsfernsehen zeigte zudem Bilder, wie beide Männer in der südrussischen Region Astrachan in der Wolga tauchen