Sowohl die Hamas wie auch die Fatah wollen der Einladung des saudischen Königs folgen. Der Versöhnungsgipfel findet in Mekka statt.
Nach den heftigen innerpalästinensischen Kämpfen der vergangenen Tage haben die verfeindeten Organisationen Hamas und Fatah einem Versöhnungstreffen in Mekka zugestimmt. Hamas-Exilchef Khaled Mashaal sagte am Sonntagabend in Damaskus, in Mekka könne eine Einigung auf eine Regierung der nationalen Einheit gefunden werden. Auch Präsident Mahmoud Abbas als Chef der Fatah begrüßte eine entsprechende Einladung des saudiarabischen Königs Abdullah. Bei Kämpfen zwischen Hamas- und Fatah-Aktivisten wurden am Montag vier Menschen getötet. Damit stieg die Zahl der Toten in vier Tagen auf 32.
Konsensregierung angestrebt
Russland will zusammen mit Syrien auf
die Bildung einer palästinensischen Konsensregierung hinwirken. Die Versuche
aus dem Ausland, den Streit zwischen Fatah und Hamas zu schüren, müssten
beendet werden, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. Das
so genannte Nahost-Quartett (USA, UNO, EU, Russland), das Ende der Woche in
Washington tagt, müsse den Palästinensern bei einer Einigung helfen, betonte
Lawrow. Syriens Präsident Bashar al-Assad sprach telefonisch mit Ägyptens
Staatschef Hosni Mubarak über Maßnahmen, die den innerpalästinensischen
Kämpfen ein Ende setzen könnten, wie die syrische Nachrichtenagentur SANA
berichtete.
Einladung wird begrüßt
In einer schriftlichen Erklärung
des palästinensischen Präsidialamts hieß es, Abbas begrüße die von König
Abdullah ausgesprochene Einladung. Mashaal erklärte, alle Probleme zwischen
Hamas und Fatah könnten in Mekka ausgeräumt werden. Die ägyptische Regierung
bot für das Versöhnungstreffen in der heiligsten islamischen Stadt seine
Vermittlerdienste an. In einem Telefonat mit dem ägyptischen
Geheimdienstchef General Omar Suleiman versicherte der palästinensische
Ministerpräsident Ismail Haniyeh, seine Hamas-Regierung werde "maximale
Bemühungen aufwenden, um die explosive Situation zu entschärfen".
Auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft begrüßte die Initiative Saudi-Arabiens. "Wir rufen alle Seiten auf, der Gewalt ein Ende zu bereiten und sich wieder in den Verhandlungsprozess zu begeben", sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Am Freitag trifft sich das Nahost-Quartett in Washington. Deutschland vertritt als Ratspräsident die Europäische Union.
Gewalt in Gaza
Im Zentrum von Gaza wurde nach Angaben aus
Sicherheitskreisen ein Fatah-treuer Sicherheitsoffizier von bewaffneten
Hamas-Anhängern getötet. Ebenfalls in Gaza kam ein Hamas-Anhänger ums Leben.
In mehrern Stadtteilen waren Schüsse und Explosionen zu hören. Auch bei
Kämpfen in Khan Younis starb ein Palästinenser. Zudem erlag ein Mitglied der
Sicherheitskräfte seinen Verletzungen. Rund um das Hauptquartier eines
Fatah-nahen Sicherheitsdienstes in Tal al-Hawa im Süden von Gaza wurde nach
Augenzeugenberichten gekämpft