Der serbische Präsident forderte eine endgültige Lösung für die Status-Frage im Sicherheitsrat.
"Serbien wird nie eine Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen", erklärte der serbische Präsident Boris Tadic zu Beginn der heutigen Parlamentsdebatte zum Kosovo. Er setzte sich für die Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina ein und erklärte, dass eine Lösung für den künftigen Status nur im UNO-Sicherheitsrat zu finden sei.
"Alles unternehmen, um Kosovo in Serbien zu wahren"
Eine
beiderseitig annehmbare Lösung sei möglich, zeigte sich Tadic optimistisch
und kündigte gleichzeitig seine Teilnahme an der nächsten Sitzung des
UN-Sicherheitsrates zum Kosovo am 9. Jänner an. "Serbien wird alles
unternehmen, um den Kosovo in Serbien zu wahren."
Serbischer Militäreinsatz nur mit internationaler Zustimmung
Der
serbische Präsident schloss erneut einen eventuellen Militäreinsatz im
Kosovo aus. Solle es in der Provinz jedoch zur Gewalt kommen und die
internationale Schutztruppe KFOR nicht in der Lage sein, adäquat darauf zu
reagieren, so wäre das serbische Militär bereit, nur mit Zustimmung
zuständiger internationaler Institutionen Hilfe beim Schutz der Bevölkerung
zu leisten, sagte Tadic.
Gegen Selbstisolation Serbiens
Der Präsident sprach sich
gleichzeitig gegen eine eventuelle Selbstisolation Serbiens nach einer
eventuellen einseitigen Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo durch
Pristina aus. "Weder die Isolation noch irgendein Krieg werden den Kosovo in
Serbien wahren und seiner Bevölkerung eine wirtschaftliche Prosperität
sichern", hob Tadic hervor.
Gegen EU-Mission ohne UNO-Beschluss
Das Parlament soll heute eine
Resolution annehmen, in der sich Belgrad laut dem Resolutionsentwurf unter
anderen gegen die Entsendung einer EU-Mission in den Kosovo ohne eine neue
UNO-Resolution ausspricht. Dies würde eine unmittelbare Gefährdung der
Souveränität und der Gebietseinheit der Republik Serbien darstellen, heißt
es im Resolutionsentwurf. Laut Medienberichten wird die Resolution sowohl
von der Regierungskoalition als auch den beiden führenden
Oppositionsparteien, der Serbischen Radikalen Partei und der Sozialistischen
Partei, unterstützt. Die Liberaldemokratische Partei (LDP) von Cedomir
Jovanovic sprach sich dagegen aus.