Blutiger Angriff

Sieben Blauhelme in Darfur getötet

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Die britische BBC berichtet von mindestens sechs Toten. Die Vereinten Nationen bestätigten bisher nur ein Todesopfer.

Bei einem Überfall in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur sind am Mittwoch sieben Angehörige der gemeinsamen Friedensmission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union getötet worden. 22 weitere wurden verletzt, wie das Büro von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon mitteilte. Mindestens sieben wurden lebensgefährlich verletzt. Unter den Todesopfern sind zwei Soldaten aus Ruanda und je ein Polizist aus Ghana und Uganda.

Überfall auf Blauhelmkonvoi
Angehörige einer nicht bekannten Miliz hätten die Patrouille der gemeinsamen Friedensmission UNAMID im Norden Darfurs überfallen, als sie die Tötung von Zivilpersonen untersuchen wollten, erklärte Bans Büro. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera ereignet sich der Angriff auf den Blauhelmkonvoi in Al-Fasher.

UNAMID hat die Arbeit in Darfur im Jänner aufgenommen, nachdem sich die Regierung in Khartum einer Stationierung von UN-Soldaten lange widersetzt hatte. Die Sollstärke der Mission beträgt 26.000 Mann, bisher sind jedoch erst rund 9.000 Soldaten stationiert. Dem seit fast fünf Jahren anhaltenden Konflikt in Darfur sind schon 200.000 Menschen zum Opfer gefallen, etwa 2,5 Millionen wurden zu Flüchtlingen.

Äußerste Gewalt
Ban Ki-moon verurteilte den Angriff aufs Schärfste und sprach demnach von einem "nicht hinnehmbaren Akt äußerster Gewalt". Nach Angaben von UNAMID-Vertretern stehen Vertreter der Janjaweed-Miliz hinter dem Angriff vom Dienstag. Die arabische Reitermiliz ist mit der sudanesischen Regierung verbündet. Ban forderte die Regierung des Sudan auf, alles zu tun, um die Verantwortlichen schnell zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen. In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellenorganisationen gegen die Janjaweed und die sudanesischen Streitkräfte.

Österreicher nicht betroffen
Nicht betroffen von dem Angriff in Darfur sind die österreichischen Soldaten im benachbarten Tschad. "Unseren Soldaten im Tschad geht es gut, die Lage ist ruhig", teilte der Sprecher des österreichischen EUFOR-Kontingents, Major Wolfgang Schneider mit.

Das Haupteinsatzgebiet der rund 160 Bundesheersoldaten ist in Abeche, im östlichen Grenzgebiet zur sudanesischen Krisenregion Darfur. Insgesamt sind dort rund 3.700 EUFOR-Soldaten stationiert, um für den Schutz Hunderttausender Flüchtlinge und der sie betreuenden Hilfsorganisationen zu sorgen.

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