Nach zweiwöchiger Warterei können sie aus Afghanistan abreisen.
Slowenische Soldaten, die wegen Sparmaßnahmen des slowenischen Verteidigungsministeriums zwei Wochen in Afghanistan festgesessen waren, sind am Dienstag doch noch in ihre Heimat zurückgekehrt. Das US-Militärflugzeug mit 62 slowenischen Soldaten an Bord traf gegen 13.00 Uhr mit mehrstündiger Verspätung am Flughafen von Maribor (Marburg) ein, berichtete Radio Slovenija.
Die Rückkehr der slowenischen Soldaten auf der Militärbasis in Herat im Westen Afghanistans hatte sich mehrmals verzögert. Das 11. Kontingent hatte seine Aufgaben bereits am 15. Oktober an seine Nachfolger übergeben und wartete seither auf die Rückreise. Die slowenische Armee verfügt selbst über keine eigenen Transportflugzeuge und hatte sich für ein kostenloses US-Angebot entschieden. Laut slowenischen Medienberichten wären dem Verteidigungsministerium andere, zivile Transportmöglichkeiten zu teuer gewesen.
Teure Warterei
Zunächst sollten die Soldaten schon am 20. Oktober
nach Hause fliegen, doch der Abreisetermin wurde mehrere Male verschoben.
Zuletzt hatten die Soldaten mit gepackten Koffern am vergangenen Sonntag
vergeblich auf das amerikanische Militärflugzeug gewartet. Am gestrigen
Montag reisten sie dann schließlich aus Afghanistan ab. Wie die Tageszeitung
"Vecer" berichtet, geben die Amerikaner keine Gründe für die Verschiebung
der Abreise an und Slowenien habe auch nicht danach gefragt, weil es sich um
ein Gratisarrangement handelte.
Die Tageszeitung "Dnevnik" berichtet unterdessen, dass die zweiwöchige Warterei in Afghanistan mit enormen Kosten verbunden war. Die Gehälter für die wartenden Soldaten werden die slowenische Armee über 110.000 Euro kosten, dazu kommen noch Kosten für die Verpflegung in der Militärbasis, so die Zeitung. Diese Ausgaben seien damit ähnlich hoch, wie die Kosten für zivile Transportmöglichkeiten, die zwischen 125.000 bzw. 150.000 Euro zuzüglich der Frachtkosten betragen hätten.
Die slowenische Armee argumentiert dagegen, dass ein Militärtransport nicht nur günstiger, sondern vor allem die sicherste Option gewesen sei. Die Amerikaner seien die einzigen gewesen, die eine Abreise direkt aus Herat, wo die Soldaten stationiert sind, ermöglichen könnten. Im Fall eines Ziviltransportes hätten sie zuerst ins rund 600 km weiter östlich gelegene Kabul transportiert werden müssen, was das Sicherheitsrisiko erhöht hätte, hieß es.