NÖ-Wahl

SPÖ kassiert erste Wahlschlappe seit 2000

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Die Niederösterreichische Landtagswahl, die erste Wahl unter Bundeskanzler Gusenbauer, bescherte der SPÖ die erste Niederlage seit 2000.

Einen schweren Verlust muss die SPÖ in dieser ersten Landtagswahl seit Angelobung der rot-schwarzen Bundeskoalition vor 14 Monaten hinnehmen: Sie fiel erstmals unter die 30-Prozent-Marke - und das mit einem Verlust von fast acht Prozentpunkten auf 25,6 Prozent sehr deutlich.

Ganz anders verliefen die Wahlsonntage für die SPÖ in der letzten Landtagswahl-Runde - die sogar so manchen Triumph brachte: Die SPÖ nahm der ÖVP Salzburg und die Steiermark ab, womit erstmals seit 1945 Rot und Schwarz gleich viele, nämlich vier, Landeshauptleute stellen. In den beiden traditionell roten Ländern - Burgenland und Wien - konnte die SPÖ die in der Ära Haider verlorene Absolute wieder zurückerobern.

Landtags-Plus-Rekord
Wahl um Wahl freuten sich die Sozialdemokraten über Zuwächse. In Salzburg nahm die jetzige LH Gabi Burgstaller 2004 mit plus 13,16 Prozentpunkten sogar Jörg Haider den Landtags-Plus-Rekord ab; auch Erwin Haider in Oberösterreich schaffte 2003 einen zweistelligen Zuwachs im Stimmenanteil - den ersten, der der SPÖ in der Zweiten Republik in Bund oder Land gelang. Schon enttäuschend - und das kleinste SP-Plus der vorigen neun LT-Wahlen - waren da die "nur" 2,12 Prozentpunkte, um die die Wiener SPÖ 2005 wuchs.

Mit ihren beständigen Zugewinnen (in Summe vergrößerte sich ihre Wählerschaft um 20 Prozent) schaffte es die SPÖ - mit der Steiermark-Wahl 2005 - sogar, erstmals seit den 70er Jahren österreichweit wieder mehr Landtagswähler für sich zu gewinnen als die ÖVP (die nur um 0,93 Prozent zulegte).

Erinnerung an Haider-Zeit
Vor der "Wende" im Bund bzw. während der Ära des FPÖ-Aufstiegs unter Jörg Haider (1986 bis 2000) war die SPÖ durchaus gewöhnt, bei Wahlen zu verlieren. In der jeweils letzten Landtagswahl vor 2000 hatte sie im Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Vorarlberg und Wien Stimmenanteile eingebüßt - meist zwischen drei und vier, in Wien sogar fast neun Prozentpunkte. Nur in Salzburg, Steiermark und Tirol konnte sie damals zulegen.

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