Nachdem die radikalen Islamisten mit neuen Entführungen drohen, hat die afghanische Regierung die Sicherheitsbestimmungen verschärft.
Die Verschleppung von 23 Südkoreanern im Juli habe sich als "wirkungsvolle Taktik" gegenüber der afghanischen Regierung und den ausländischen "Invasionstruppen" erwiesen. Das sagte Taliban-Sprecher Yousuf Ahmadi am Dienstag in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Die radikalen Islamisten hatten schon am Montag mit der Entführung weiterer Ausländer gedroht.
Die afghanischen Behörden halten unterdessen alle Ausländer dazu an, sich bei den Behörden registrieren zu lassen und jeglichen Ortswechsel bei der Polizei zu melden.
Millionenschwere Lösegelder
Im Gegenzug für die Freilassung
der ursprünglich 23 südkoreanischen christlichen Aufbauhelfer, von denen sie
zwei töteten, hatten die Taliban in Verhandlungen mit Vertretern der
Regierung in Seoul den - ohnehin geplanten - Abzug der südkoreanischen
Soldaten erreicht. Medien berichteten zudem von Lösegeldzahlungen in
Millionenhöhe, die Seoul aber abstreitet.
Die Extremisten haben weiterhin einen deutschen Ingenieur in ihrer Gewalt.
In der westafghanischen Provinz Nimros wurden am Montag zwei Mitarbeiter einer örtlichen Nichtregierungsorganisation verschleppt. Die beim Ministerium für ländliche Entwicklung und Wiederaufbau beschäftigten Männer seien von nicht identifizierten Bewaffneten entführt worden. Zunächst habe niemand die Verantwortung dafür übernommen.