Anschläge geplant

Terroristen wollten Deutschland schocken

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Bei den im Juli in Regionalzügen gefundenen Kofferbomben wird ein terroristischer Hintergrund immer wahrscheinlicher.

Bei den beiden Gepäckstücken seien arabische Schriftzeichen und Telefonnummern aus dem Libanon entdeckt worden, sagte Jörg Ziercke, Präsident des Deutschen Bundeskriminalamtes (BKA), am Freitag in Wiesbaden. Die beiden Sprengsätze hätten etwa zehn Minuten vor Eintreffen der beiden Züge explodieren sollen. Das BKA hält einen terroristischen Hintergrund für möglich.

Videoaufnahmen von Verdächtigen
Ein terroristischer Hintergrund sei eher wahrscheinlich als eine Erpressung der Deutschen Bahn AG, meinte Ziercke. Eine Bestätigung dieser Annahme etwa durch ein Bekennerschreiben gebe es aber nicht. Von den Tatverdächtigen hingegen hat das BKA mittlerweile Videoaufnahmen.

Die Kofferbomben hätten zeitgleich explodieren sollen und viele Menschen mit in den Tod reißen können. Die Sprengkörper waren am 31. Juli in den Bahnhöfen von Dortmund und Koblenz in Regionalzügen gefunden worden. Die Bundesanwaltschaft ermittelt seitdem gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Rigorosere Überwachung
Die Deutsche Bahn (DB) will künftig die Videoüberwachung auf den Bahnhöfen verstärken. Das Unternehmen sei dabei, die entsprechenden Geräte zu beschaffen, erklärte das zuständige DB-Vorstandsmitglied Otto Wiesheu am Freitag. In Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden werde über die konkreten Standorte entschieden.

Darüber hinaus sollen Gepäckstücke stichprobenartig kontrolliert werden - erstmals durch Beamte der Bundespolizei. Das Personal in den Zügen und auf den Bahnhöfen, die Sicherheits- und Ordnungsdienste sowie die Reinigungskräfte seien nochmals angehalten worden, besonders wachsam zu sein. "Unser Sicherheitskonzept hat sich bewährt, wir werden es als Reaktion auf die aktuelle Lage weiterentwickeln", sagte Wiesheu.

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