Lieferstopp-Drohung

Timoschenko verhandelt nun in Moskau den Gasstreit

Teilen

Kiew ist im Gas-Streit mit Russland zahlungsbereit. Regierungschefin Timoschenko ist in Moskau - dort verhandelt sie das weitere Procedere.

Im Gasstreit mit Russland reist die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko noch am letzten Tag des Jahres zu Verhandlungen über die künftigen Lieferungen nach Moskau. Das bestätigte am Mittwoch die ukrainische Botschaft in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Die Führung in Kiew hatte am Dienstag die Tilgung der Schulden von rund 1,5 Milliarden Euro bei dem russischen Gasmonopolisten Gazprom verkündet und den Konflikt mit Russland für beendet erklärt. Allerdings bestätigte Moskau den Eingang des Geldes zunächst nicht.

Ukraine schwer von Finanzkrise getroffen
Der Moskauer Konzern hat angedroht, der Ukraine am 1. Jänner den Gashahn abzudrehen, sollte das Geld bis Mitternacht nicht gebucht sein. Die Tilgung der Schulden ist nach Angaben von Gazprom Voraussetzung für den Abschluss neuer Lieferverträge zwischen Russland und der Ukraine. Die Dokumente sind seit Monaten unterschriftsreif. Die Ukraine ist von der Finanzkrise schwer getroffen und hat Hilfsgelder beim Internationalen Währungsfonds beantragt.

Vierter Gas-Streit
Es ist bereits der vierte Gas-Streit zwischen beiden Ländern binnen vier Jahren. Da die Ukraine auch Transit-Land für russisches Gas nach Mittel- und Westeuropa ist, würde eine Unterbrechung auch die Gasversorgung dieser Länder beeinträchtigen. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) zeigte sich aber zuversichtlich, dass Österreich aus dem Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland keine besonderen Schwierigkeiten erwachsen werden. Auch der deutsche Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) machte deutlich, dass die Versorgung Deutschlands in keinem Falle gefährdet sei. In einer Erklärung verwies er auf die "gut gefüllten Gasspeicher der deutschen Versorgungsunternehmen".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.