Atomstreit

UN inspiziert iranische Atomanlagen

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Ein UN-Expertenteam absolvierte im Iran Besuche von Atom-Anlagen in Natanz und Isfahan.

UN-Inspektoren haben im Iran die umstrittene Atomanlage in Natanz inspiziert. Die Vertreter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) nahmen dort die zweite Serie von Zentrifugen zur Urananreicherung unter die Lupe, wie die amtliche Nachrichtenagentur IRNA am Sonntag unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter meldete.

Viertätiger Routinebesuch
Auch die Uran-Umwandlungsanlage Isfahan sei im Rahmen der "Routine"-Visite besucht worden. Die Inspektoren seien am Freitag angereist und wollten für insgesamt vier Tage bleiben, um Informationen für IAEO-Chef Mohamed ElBaradei zusammenzutragen, hieß es in dem Bericht weiter.

Weitere Uran-Anreicherung
Die Islamische Republik hatte im vergangenen Monat trotz drohender UN-Sanktionen angekündigt, ihre Pilot-Anlage in Natanz zu erweitern. Bis dahin war dort in 164 Zentrifugen Uran angereichert worden. Bis April gewann das Land damit geringe Mengen von leicht angereichertem Material, wie es bei der zivilen Stromerzeugung eingesetzt werden kann. Für Atomwaffen muss das Uran hoch angereichert werden. Der Iran steht im Verdacht, nach solchen Waffen zu streben, bestreitet aber, mit seinem Programm militärische Ziele zu verfolgen.

Der UN-Sicherheitsrat verlangt vom Iran einen vollständigen Stopp der Urananreicherung. Nachdem das Land im August eine Frist zum Einlenken im Atomstreit verstreichen ließ, drohen dem Land nun gemäß einer früheren Resolution der Vereinten Nationen internationale Strafmaßnahmen. Über die Gestaltung einer neuen Resolution zu den Sanktionen wird derzeit verhandelt.

Die iranische Führung bekräftigte am Sonntag, an der Urananreicherung festzuhalten. Für eine Aussetzung gebe es keinerlei rechtliche Grundlage, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Sollte die Resolution zu den Sanktionen verabschiedet werden, werde das Land darauf entsprechend reagieren. In der Vergangenheit hatte der Iran etwa damit gedroht, internationale Inspektionen seiner Anlagen generell nicht mehr zu erlauben.

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