Militäreinsatz?

Unklare Situation an Grenze Türkei - Irak

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Die kurdische Regierung hat Meldungen als "falsch und erlogen" zurückgewiesen, dass die türkische Armee in den Irak vorgedrungen sei.

Türkische Soldaten haben am Wochenende nach eigenen Angaben Dutzende kurdische Rebellen im Nordirak angegriffen. Der Gruppe von 50 bis 60 Mann der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) seien "starke Verluste" zugefügt worden. Die Rebellen seien nach Geheimdienstberichten entdeckt worden, hieß es auf der Website der Streitkräfte. Die Operation werde so lange andauern wie nötig. Ob türkische Truppen in den Irak eindrangen, war zunächst nicht klar. Die PKK und die Regierung im Nordirak wiesen die Angaben zurück.

PKK dementiert
Es habe keinen türkischen Angriff und auch keine Opfer gegeben, erklärten ein Sprecher der kurdischen Peschmerga-Miliz und die Grenztruppen am Sonntag. Auch ein Sprecher der PKK betonte im nordirakischen Suleimaniya, die Behauptungen der türkischen Armee seien "falsch und erlogen".

Erste grenzüberschreitende Offensive
Nach türkischen Militärangaben war der Einsatz am Samstag der erste, seit die Streitkräfte von der Regierung zu einer grenzüberschreitenden Offensive autorisiert wurden. Die US-Streitkräfte erklärten, sie hätten keine Berichte über einen türkischen Einmarsch im Nordirak. Die USA teilen Geheimdienstinformationen mit der türkischen Armee. Die Militärführung in Ankara teilte aber nicht mit, ob der Angriff am Samstag mit amerikanischer Hilfe geführt wurde.

Berichte über zweistündigen Artelleriebeschuss
Die prokurdische Nachrichtenagentur Firat berichtete von einem etwa zweistündigen Artilleriebeschuss in der Region von Dola Mir und Dola Merge im Nordirak. Es habe aber keine Schwerpunktaktion und keinen militärischen Vormarsch gegeben.

Zwei PKK-Kämpfer getötet
In der türkischen Provinz Sirnak wurden zudem zwei PKK-Kämpfer getötet, wie die Streitkräfte am Sonntag mitteilten. Die beiden seien am Samstag getötet worden, als die Truppen das Feuer auf eine Gruppe Rebellen erwiderte.

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