Irak-Feldzug

US-Armee stürmte iranisches Konsulat im Nordirak

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Die Soldaten haben fünf Iraner abgeführt sowie Dokumente und Computer beschlagnahmt. Der Grund ist unklar, Teheran protestiert.

Wenige Stunden nach der Irak-Rede von US-Präsident George W. Bush haben amerikanische Soldaten am Donnerstag das iranische Konsulat in der nordirakischen Stadt Arbil gestürmt. Wie ein Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte weiter sagte, wurden dabei fünf Iraner von den Amerikanern abgeführt. Der Iran bestellte daraufhin die Botschafter des Irak und der Schweiz in das Außenministerium und verlangte eine Erklärung für das Vorgehen. Die Schweiz vertritt die diplomatischen Interessen der USA im Iran.

Dokumente und Computer beschlagnahmt
Die Soldaten, die bei ihrer Razzia im Morgengrauen auch Hubschrauber eingesetzt hätten, beschlagnahmten nach Angaben des kurdischen Sprechers zudem Dokumente und Computer. Rund um das Konsulat seien inzwischen Angehörige der kurdischen Sicherheitskräfte postiert, hieß es. Der Grund für die Aktion ist unklar, die kurdische Autonomieregierung nahm zu dem Vorfall zunächst nicht Stellung.

Washington warnt Teheran
Die iranische Führung wird von den politischen und religiösen Vertretern der irakischen Sunniten verdächtigt, die Schiiten-Milizen im Irak zu unterstützen und sich mit eigenen Kämpfern an Todesschwadronen zu beteiligen. US-Außenministerin Condoleezza Rice hat die iranische Führung vor einer Einmischung im Irak gewarnt. Die USA würden "nicht tatenlos zusehen", während Teheran gegen US-Interessen in dem Nachbarland agiere, sagte Rice. Die USA würden diejenigen Iraner "verfolgen", die versuchten, die US-Bemühungen zu einer Stabilisierung des Landes zu untergraben.

Teheran kritisiert Washington
Im Gegenzug hat die iranische Regierung hat scharfe Kritik an der neuen Irak-Strategie von Bush geäußert. "Wir verurteilen die neue Politik von Bush, die de facto ein weiterer Versuch der USA ist, die Besetzung des Irak fortzusetzen", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Die neue Irak-Strategie sei ein unpassendes Neujahrsgeschenk des US-Präsidenten an das amerikanische Volk. Denn die Zahl der Soldaten im Irak zu erhöhen, verschlechtere nur die Sicherheitslage in dem Land. "Der einzige Weg für die USA, aus diesem Dilemma herauszukommen, ist ein schneller Rückzug aus dem Irak."

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