Fünf Jahre nach 9/11

USA mitschuldig am Terror

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Ex-Antiterror-Koordinator Richard Clarke erklärt: "Wir haben den Irak zu einem großartigen Trainingsfeld für Terroristen gemacht."

Die US-Regierung trägt nach Angaben des ehemaligen Antiterror-Koordinators von Präsident George W. Bush, Richard Clarke, eine Mitschuld am islamistischen Terrorismus. Clarke sagte kurz vor dem fünften Jahrestag der Attentate vom 11. September 2001: "Demokratie kann nur gedeihen, wenn sie eine interne Entwicklung ist. Nicht, wenn sie mit dem Bajonett importiert wird." Der Irak sei heute ein großartiges Trainingsfeld für Terroristen. "Wir haben ihn dazu gemacht." Seit 2001 sei nach Ansicht aller Experten die Terrorgefahr gewachsen.

Kampf auf zwei Ebenen
Clarke betonte, der Kampf gegen den Terror müsse auf zwei Ebenen geführt werden. Auf der taktischen Ebene werde verhindert, dass die Terroristen Schaden anrichten. Aber es wüchsen neue Täter nach. "Deshalb muss man auf der strategischen Ebene die Unterstützung für diese Gruppen austrocknen. Dafür müssen wir uns auf eine Schlacht um Ideen einlassen." Terroristenführer Osama bin Laden und das Terrornetzwerk Al Kaida, von Bush zu Hauptfeinden im Krieg gegen den Terror erklärt, sind laut Clarke zwar noch effektiv. Aber sie seien nicht mehr das zentrale logistische und finanzielle Netzwerk, sagte er. Heute gebe es weitgehend autonome Gruppen, die von El Kaida inspiriert sind.

Clarke hatte unter den Präsidenten Bill Clinton und Bush als Antiterror-Spezialist gearbeitet. Im März 2003 schied er aus Protest gegen Bushs Politik aus der US-Regierung aus.

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