Ende der "Eiszeit"?

USA planen wieder diplomatische Vertretung im Iran

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Nach knapp 30 Jahren diplomatischer Eiszeit mit dem Iran wollen die USA wieder eine Vertretung in Teheran errichten.

Die Entscheidung solle im nächsten Monat bekanntgegeben werden, berichtete der "Guardian" am Donnerstag auf seiner Titelseite. Der Entsendung von US-Diplomaten in den Iran wäre ein klarer Kurswechsel des scheidenden Präsidenten George W. Bush, der in den vergangenen Jahren stets eine harte Position gegen die Regierung in Teheran eingenommen hatte.

Zunächst nur "Interessensvertretung"
Geplant sei zunächst eine "Interessensvertretung", was praktisch als halber Schritt hin zur Errichtung einer ständigen US-Botschaft in Teheran angesehen werden könne, berichtete der Washington-Korrespondent des "Guardian" ohne Nennung von Quellen. In der vergangenen Woche hatte der ranghohe US-Diplomat William Burns bereits im Kongress erklärt, die USA würden einen solchen Schritt prüfen. In Medien war daraufhin spekuliert worden, die USA könnten zunächst eine diplomatische Vertretung in der Botschaft eines anderen Landes errichten. Burns reist am Wochenende nach Teheran, wo er mit der iranischen Regierung über ihr umstrittenes Atomprogramm verhandeln soll.

Die USA hatten ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran nach der Geiselkrise 1979-81 abgebrochen. Damals hielten radikale Studenten 52 US-Diplomaten 444 Tage lang in der amerikanischen Botschaft als Geiseln fest.

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