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Trump vor Gericht: Ex-US-Präsident bekennt sich "nicht schuldig"

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Historischer Tag in der US-Geschichte: Donald Trump ist am Dienstagnachmittag (Ortszeit) als erster ehemaliger Präsident festgenommen und angeklagt worden.

In der am Dienstag vor einem Gericht in New York offengelegten Anklageschrift wird dem Republikaner vorgeworfen, in 34 Fällen Geschäftsunterlagen verfälscht zu haben. Der 76-Jährige plädierte auf nicht schuldig. Die Anklage steht im Zusammenhang mit einer Schweigegeld-Zahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels kurz vor der Wahl 2016.

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Nach einer Reihe von Formalien sollte er am Abend (Ortszeit; Nacht auf Mittwoch MESZ) zu seinem Anwesen in Florida zurückkehren und sich an Anhänger wenden. Experten zufolge wird die Hauptverhandlung in dem Verfahren frühestens in einem Jahr stattfinden und damit in die heiße Phase der US-Präsidentschaftsvorwahlen fallen. Der Gerichtstermin fand auf Wunsch der Verteidigung ohne Live-Fernsehberichterstattung statt. Lediglich einige Fotografen konnten zu Beginn des Termins Fotos machen, mussten den Saal aber schon nach wenigen Minuten wieder verlassen. Medienberichten zufolge wurde von Trump ein Polizeifoto gemacht, auch seine Fingerabdrücke wurden wie bei Angeklagten üblich abgenommen.

Trump
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× Trump


Auf dem Weg zum Gerichtsgebäude bezeichnete Trump seine bevorstehende Festnahme als "SURREAL". "WOW, sie werden mich FESTNEHMEN. Ich kann nicht glauben, dass so etwas in Amerika passiert", schrieb er auf seiner Onlineplattform Truth Social.

 

 

Trump
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Trump vor Gericht: Ex-US-Präsident bekennt sich
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× Trump vor Gericht: Ex-US-Präsident bekennt sich

Dutzende Unterstützer versammelten sich am Dienstag in unmittelbarer Nähe des Gerichtsgebäudes in Manhattan, wo Trump in wenigen Stunden erscheinen sollte. Sie werteten die Anklage als rein politisch motiviert. Die Demonstranten schwenkten Trump-Fahnen und hielten Schilder hoch, auf denen etwa "Hexenjagd" stand.

Trump Anhänger
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× Trump Anhänger

Trump selbst schrieb in der Früh in einem E-Mail: "Heute (Dienstag) ist der Tag, an dem eine regierende politische Partei ihren führenden Gegenspieler VERHAFTET, weil er KEIN VERBRECHEN begangen hat."

Anhängerin ortet "kommunistische Taktiken"

Trump sei "vollkommen unschuldig", sagte eine Unterstützerin. Der Republikaner lege "all die Korruption" im Land offen. Eine andere Frau sagte, gegen Trump würden "kommunistische Taktiken" angewandt. "Amerika wird sich das niemals gefallen lassen." Zugleich versammelten sich auch Trump-Gegner vor dem Gericht und riefen: "Sperrt ihn ein." Beide Seiten waren durch Absperrungen der Polizei getrennt. New York hatte wegen befürchteter Ausschreitungen die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft.

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× Trump

Der 76-Jährige war am Montagabend von seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Staat Florida nach New York gereist, um den Termin wahrzunehmen. Die Nacht auf Dienstag verbrachte er im Trump Tower. Bei der Anklageverlesung sollen Medienberichten rund 30 Anklagepunkte gegen ihn vorgebracht werden. Trump muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in einem Strafverfahren verantworten. Hintergrund ist eine Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor Trumps Wahl zum Präsidenten 2016.


 

Daniels hatte behauptet, mit Trump Sex gehabt zu haben. Die Zahlung könnte im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen. Die genauen Details der Anklageschrift sind noch unter Verschluss und sollen erst bei der Anklageverlesung bekannt werden.

Fingerabdrücke und Mugshots werden angefertigt

Für den Gerichtstermin in Manhattan dürfte Trump kurzzeitig in Gewahrsam genommen werden, damit Fingerabdrücke und Polizeifotos von ihm gemacht werden können. Während der Verlesung der Anklage gegen Trump werden keine Videokameras zur Liveübertragung aus dem Gericht zugelassen sein. Der zuständige Richter Juan Merchan lehnte Montagabend einen entsprechenden Antrag etlicher Medien ab, wie diese berichteten. Erlaubt sind demnach aber fünf Fotografen, die zu Beginn der Anklageverlesung Fotos machen können.

Orban unterstützt Trump

Unterstützung erhielt Trump auch vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. "Kämpfen Sie weiter, Mr. President! Wir sind mit Ihnen", schrieb Orbán auf Twitter und postete dazu ein gemeinsames Foto.

 

 

Der US-Botschafter in Ungarn, David Pressman, kommentierte das Posting Orbáns am Dienstag mit einem früheren Zitat von dessen Außenminister Péter Szijjártó: "Wir zeigen unseren Respekt, indem wir uns nicht in die Innenpolitik anderer Länder einmischen, unsere Meinung dazu nicht ausdrücken bzw. nicht versuchen, die Meinung anderer zu beeinflussen."

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 21:45

Trump drohen bis zu 136 Jahre Haft

Laut Washington Post handelt es sich bei den 34 Anklagepunkten gegen Trump jeweils um Verbrechen in der niedrigsten Kategorie von Straftaten in New York. Allerdings: Jeder einzelne Punkt kann theoretisch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren geahndet werden. Im schlimmsten Fall müsste der 76-jährige Trump demnach 136 Jahre ins Gefängnis.

 21:43

Richter sprach Verwarnung aus

Richter Juan Merchan hat Trump wegen seiner rohen Sprache und seiner Social-Media-Posts verwarnt, berichtet der britische Sender "Sky News". In mindestens einem von Trumps Postings wurde der Richter als "höchst voreingenommen" bezeichnet.

 21:36

Wann äußert sich Trump?

Den Gerichtssaal hat Donald Trump mittlerweile wieder verlassen – erneut ohne Kommentar. Nun ist die Autokolonne wieder unterwegs durch Manhattan. Geplant ist, dass Trump nach Mar-a-Lago in Florida zurückreist und dort eine Pressekonferenz abhält.

 20:58

Trump bekennt sich nicht schuldig

Die Anklageschrift ist nun nicht mehr unter Verschluss: Trump ist in 34 Punkten angeklagt. Vor Richter Juan Merchan bekennt sich der 76-Jährige wie erwartet "nicht schuldig".

 20:58

Keine Kameras erlaubt

Live-Aufnahmen aus dem Gerichtssaal wurden im Vorfeld untersagt.

 20:53

Trump betritt den Gerichtssaal

Jetzt wird es ernst für Donald Trump: Im Gerichtssaal wird ihm Oberstaatsanwalt Alvin Bragg die Anklage verlesen. Man geht davon aus, dass er auf nicht schuldig plädieren wird. Am Weg in den Saal blieb Trump stumm.

Trump © Getty

 20:10

Trump: "WOW, sie werden mich VERHAFTEN"

Kurz vor Verlassen des Trump Towers setzte der angeklagte Ex-Präsident auf Truth Social noch ein ungläubiges Posting ab:

 19:47

Was Trump im Gericht erwartet

Zunächst werden Trumps Fingerabdrücke genommen. Offen war, ob auch ein Haftfoto (mugshot) vom Ex-US-Präsidenten gemacht wird. Diese Aufnahmen von vorne und von der Seite sind sonst bei Verhaftungen üblich. In US-Medien heißt es, Trump selbst wäre dem nicht abgeneigt – er könnte die Haftbilder wohl für Propaganda instrumentalisieren. Anschließend wird er zur Anklageverlesung gebracht – ein historischer Moment in der amerikanischen Geschichte.

 19:38

Trump genießt noch Präsidenten-Schutz

Übrigens: Auch als nicht mehr amtierender US-Präsident wird Donald Trump noch vom Secret Service beschützt. Dieses Privileg wird nicht nur dem amtierenden, sondern auch allen ehemaligen US-Präsidenten zuteil. Auch am Weg zum Gericht wurde Trump am Dienstag von den präsidialen Agenten begleitet.

 19:31

Jetzt wird Trump in Haft genommen

Der Ex-US-Präsident ist am Gerichtsgebäude angekommen. Beim Aussteigen aus seiner Limousine winkte er seinen Anhängern zu, wie unter anderem auf Luft-Aufnahmen zu sehen war.

 19:10

Trump ist unterwegs

Die Fahrzeug-Kolonne hat sich in Bewegung gesetzt.

 19:05

Gespanntes Warten vor Trump Tower

Donald Trump dürfte sein New Yorker Domizil, den nach ihm benannten Trump Tower, in Kürze verlassen und sich auf den Weg zum Gerichtsgebäude machen. Über Lower Manhattan sind immer mehr Hubschrauber zu sehen. Die Strecke beträgt etwa sieben Kilometer.

 19:03

Vorerst nur kurzes Trump-Statement

Ex-Präsident Trump wird sich vor der Verlesung seiner Anklage nur kurz äussern, gaben seine Berater bekannt. Genauer gesagt: "Nur eine Zeile", wie es hieß. Eine längere Rede wird erst später am Abend erwartet, wenn Trump von New York nach Florida zurückgekehrt ist.

 18:39

Trump wie Nelson Mandela und Jesus

"Wenn Präsident Trump heute verhaftet wird, gesellt er sich zu einigen der unglaublichsten Menschen in der Geschichte", sagte die Republikanerin Marjorie Taylor Greene in einem Interview. Auch Jesus sei von der Regierung verhaftet und sogar getötet worden, erklärte die Politikerin.

 18:33

Trump lässt sich von eigenem Kameramann begleiten

Laut CNN wurde Donald Trump auf seiner Anreise von seinem Anwesen in Florida nach New York von einem eigenen Kameramann begleitet. Dieser soll diverse Momente rund um die Anklage festhalten, die Trump offenbar für eigene Zwecke, etwa für politische Videos verwenden will.

 18:15

Trump ein "Winzling"

Die heute 44-jährige Stormy Daniels hat sich seitdem als öffentliche Widersacherin Trumps hervorgetan. Dabei stellte die vormalige Stripperin und Pornodarstellerin eine Scharfzüngigkeit unter Beweis, mit der sie Trump in nichts nachsteht. Einer ihrer Spottnamen für den Ex-Präsidenten lautet "Winzling" - eine unmissverständliche Anspielung auf die von ihr angeblich erlangten intimen Einblicke in Trumps Anatomie.

 18:12

Stormy Daniels schreibt Geschichte

Es liegt eine Ironie darin, dass unter den diversen juristischen Untersuchungen gegen Trump es nicht etwa jene zum Sturm auf das Kapitol, zu den bei ihm gehorteten Geheimdokumenten oder zu möglichen Versuchen der Wahlmanipulation ist, die ihm jetzt die erste Anklage einbringt - sondern die dagegen fast wie eine Bagatelle erscheinenden 130.000 Dollar (heutiger Wert rund 120.000 Euro), die einst an Stormy Daniels flossen.

Die Zahlung an sich war zwar nicht illegal, es besteht aber der Verdacht der Fälschung von Geschäftsdokumenten und der verdeckten Wahlkampffinanzierung. Die Geldflüsse waren 2018 bekannt geworden, als Trump im Weißen Haus saß, und hatten für riesige Schlagzeilen gesorgt.

 18:10

Das wird Trump vorgeworfen

Trump war am vergangenen Donnerstag von einer Grand Jury wegen einer Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar (rund 120.000 Euro) an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 angeklagt worden. Daniels hatte behauptet, mit Trump Sex gehabt zu haben. Die Zahlung könnte im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen. Die genauen Details der Anklageschrift sind noch unter Verschluss und sollen erst bei der Anklageverlesung bekannt werden. Der 76-jährige Republikaner ist damit der erste frühere US-Präsident, der jemals angeklagt wurde und sich einem Strafverfahren stellen muss.

 18:08

Herzlich Willkommen zum Live-Ticker!

Mit großer Spannung wird in den USA die Verlesung der Anklage gegen den Ex-US-Präsidenten Donald Trump wegen einer Schweigegeldaffäre erwartet. Der am Montag nach New York geflogene Trump muss heute, Dienstag zunächst bei der Staatsanwaltschaft von Manhattan erscheinen, bevor ihm vor Gericht die Anklage verlesen wird.