Ex-Präsident Roh hatte wegen eines Korruptionsverdachts Selbstmord begangen.
Tausende von Südkoreanern haben am Freitag in Seoul bei offiziellen Beisetzungsfeierlichkeiten Abschied vom früheren Präsidenten Roh Moo Hyun genommen. Der unter Korruptionsverdacht geratene Ex-Staatschef hatte sich am Samstag vergangener Woche im Alter von 62 Jahren mit einem Sprung von einem Felsen in seinem Heimatort im Süden des Landes das Leben genommen.
Zehntausende Menschen
An der Trauerfeier vor dem
Kyongbok-Königspalast in der Hauptstadt, die unter starken
Sicherheitsvorkehrungen stattfand, nahmen neben etwa 3000 anderen Gästen aus
dem In- und Ausland auch Rohs Nachfolger Lee Myung Bak sowie die ehemaligen
Präsidenten Kim Dae Jung und Kim Young Sam teil. Zehntausende von Menschen
säumten die Straßen Seouls, um den Leichenwagen mit dem Verstorbenen
vorbeifahren zu sehen. Roh war erst vor 15 Monaten nach fünf Jahren als
Präsident aus dem Amt geschieden.
Korruptionsskandal
Ermittlungen wegen seiner möglichen
Verwicklung in einen Korruptionsskandal hatten Rohs Ruf als "sauberer
Politiker" schweren Schaden zugefügt. Bei der Untersuchung ging es im
Wesentlichen darum, ob auch Roh oder Familienmitglieder während seiner
Amtszeit Schmiergeld von einem Geschäftsmann erhalten haben.
Bei einer Vernehmung Ende April hatte Roh die meisten Vorwürfe zurückgewiesen. Der früher liberale Reformpolitiker hatte in einem Abschiedsbrief verfügt, dass sein Leichnam eingeäschert werde.