Die Menge reicht für etwa fünf Atombomben aus.
Atomzwischenfall in Südfrankreich: Bei der Demontage einer Atomanlage in Cadarache ist kiloweise hochgefährliches Plutonium entdeckt worden. "Große Mengen Plutonium am selben Ort können zu einer gefährlichen Kettenreaktion führen", erklärte Alain Delmestre, Vizechef der Atomsicherheitsbehörde.
In einem solchen Fall könnten Menschen tödlich verstrahlt werden. Nach Angaben der Behörde handelt es sich um den ersten Zwischenfall der Gefahrenstufe zwei von insgesamt sieben in diesem Jahr in Frankreich.
Fünf Atombomben
Beim Abbau der seit mehr als 40 Jahren
betriebenen Anlage waren in einem abgedichteten Behälter 39 Kilo
Plutoniumstaub entdeckt worden. Die Betreiber hatten lediglich mit acht Kilo
gerechnet. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace würde diese
Menge für etwa fünf Atombomben ausreichen.
Die Atomsicherheitsbehörde wirft dem Betreiber CEA vor, den Zwischenfall nicht rechtzeitig gemeldet zu haben. "Es sieht so aus, als ob es schon im Juni bekanntgeworden sei, aber wir erst im Oktober informiert wurden", sagte Delmestre. Der Fall sei deswegen der Staatsanwaltschaft gemeldet worden. Umweltminister Jean-Louis Borloo zeigte sich schockiert über die verzögerte Bekanntgabe und forderte Aufklärung. "Gerade bei Atomsicherheit muss absolute Transparenz herrschen", betonte er.