Die Rückkehr des geschassten Präsidenten Zelaya ist gescheitert.
Eine Rückkehr des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya nach Honduras ist zunächst gescheitert. Zelaya wollte am Sonntag mit einer venezolanischen Maschine in der Hauptstadt Tegucigalpa landen. Die honduranischen Streitkräfte blockierten jedoch die Landebahn. Schließlich musste Zelaya nach Nicaragua weiterfliegen. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften am Flughafen starben zwei Demonstranten.
Zwei tote Demonstranten
Zehntausende Anhänger warteten auf dem
Flughafen auf Zelaya. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften kamen nach
Polizeiangaben zwei Kundgebungsteilnehmer ums Leben. Die Lage am Flughafen
war kurzzeitig eskaliert, als Demonstranten versuchten, auf das abgeriegelte
Flughafengelände vorzudringen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.
Das Rote Kreuz berichtete von 30 Verletzten.
Zelaya hatte sich von Washington aus auf den Weg nach Tegucigalpa gemacht und wurde vom Präsidenten der UNO-Vollversammlung, Miguel D'Escoto Brockmann aus Nicaragua, und einigen Botschaftern begleitet. Die Putschisten-Regierung hatte zuvor gedroht, Zelaya bei seiner Ankunft festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Der Pilot von Zelayas Maschine sah wegen der blockierten Landebahn keine Möglichkeiten zu landen und flog zunächst nach Managua, die Hauptstadt des benachbarten Nicaragua. Jetzt will Zelaya am Montag oder am Dienstag zurückkehren.
Gespannte Lage
Im Laufe des Tages hatte sich die Lage in Honduras
bis auf das Äußerste angespannt. Zelaya bekräftigte am Sonntagnachmittag
beim Anflug auf Tegucigalpa seinen Anspruch auf die Rückkehr ins
Präsidentenamt. Er warf der Putschisten-Regierung vom Flugzeug aus in
Telefonaten mit Fernsehsendern vor, mit Waffen gegen das eigene Volk
vorzugehen.
Der von den Putschisten eingesetzte Übergangspräsident Roberto Micheletti will aber erst verhandeln, wenn sich Lage beruhigt hat. Seine neue Regierung vertrete das Volk. Kritiker werfen Zelaya vor, er habe mit einer angestrebten Verfassungsänderung seine im Jänner 2010 endende Amtszeit verlängern wollen.
Truppen aufmarschiert
Micheletti teilte unterdessen vor der
Presse in Tegucigalpa mit, in Nicaragua seien an der Grenze zu Honduras
Truppen aufmarschiert. Daniel Ortega, der Präsident Nicaraguas, dementierte
diese Angaben allerdings. Micheletti forderte die mit Zelaya verbündeten
Regierungen von Nicaragua und Venezuela auf, Honduras nicht anzugreifen.