Kuschelkurs vorbei

Zwischen Obama und Clinton fliegen die Fetzen

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Der Kuschelkurs zwischen Obama und Clinton hat seit der Kandidaten-Debatte vor der Vorwahl in South Carolina ein Ende.

Vor den wichtigen Vorwahlen der Demokraten in South Carolina und dem Superwahltag in zwei Wochen in gleich 22 US-Staaten werden die Töne zwischen zwischen den Hauptkonkurrenten Hillary Clinton und Barack Obama wieder schärfer. In einer Fernsehdebatte lieferten sie sich am Montagabend einen harten Schlagabtausch mit zum Teil persönlichen Angriffen. Die Republikaner konzentrieren sich unterdessen ganz auf Florida. Auf diesen Staat konzentriert der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani seine ganzen Hoffnungen.

Nahm Obama Spenden von Betrügern?
In der Debatte in Myrtle Beach in South Carolina warf Clinton Obama vor, Wahlkampfspenden von einer unter Betrugsverdacht stehenden Person angenommen zu haben. Obama bezeichnete Clinton als "eine Unternehmsanwältin, die im Aufsichtsrat von Wal-Mart sitzt". Als Obama versuchte, seine positiven Äußerungen über Republikaner und den früheren Präsidenten Ronald Reagan zu verteidigen, unterbrach Clinton ihn und sagte, sie habe nie seine Äußerungen über Reagan kritisiert. "Ihr Mann hat das getan", antwortete Obama. "Ich bin hier - nicht er", entgegnete Clinton.

Obama will neue politische Wege suchen
Obama beschwerte sich über nach seiner Darstellung falsche Angaben von Hillary und Bill Clinton über ihn. "Ich denke, die Leute suchen zum Teil jetzt nach jemandem, der Probleme löst und nicht auf die typischen politischen Mittel zurückgreift, die wir von Washington kennen", sagte er. Clinton konterte: "Ich glaube Ihren Angaben. Und auf das, was Sie sagen, sollte es ankommen."

Kopf-an-Kopf-Renen zwischen Obama und Clinton
Die Vorwahl in South Carolina findet am Samstag statt. Clinton und Obama führen nach den ersten vier Vorwahlen in dem Nominierungsprozess der Demokraten, der ehemalige Senator John Edwards folgt mit deutlichem Abstand.

Kein klarer Favorit bei den Republikanern
Bei den Republikanern, bei deren Vorwahlen es bisher keinen klaren Favoriten gab, könnte am 29. Jänner in Florida eine Weichenstellung erfolgen. Der Sieger bekommt 57 Delegiertenstimmen und wohl auch einen Schub für den Superwahltag am 5. Februar. Das Rennen ist hier noch völlig offen. Neben Giuliani, der sich ganz auf diesen wichtigen Staat konzentrierte und die bisherigen sechs Vorwahlen den Konkurrenten überließ, machen sich auch Senator John McCain, der in South Carolina und New Hampshire siegte, der frühere Gouverneur Mitt Romney, der in Nevada, Michigan und Wyoming gewann, sowie der Baptistenprediger Mike Huckabee, der in Iowa erfolgreich war, Hoffnungen in Florida.

McCain attackiert Chuck "Walker Texas Ranger" Norris
McCain attackierte dabei auch verbal den Action-Star und früheren Karateweltmeister Chuck Norris, der ihn als zu alt für das Präsidentenamt bezeichnet hatte. Bei einem Wahlkampfauftritt in Miami sagte der 71-jährige Senator am Montag: "Ich glaube, ich muss Chuck mal meine 95-jährige Mutter schicken, um ihm den Mund mit Seife zu waschen." Norris hatte am Sonntag bei einer Veranstaltung für McCains Konkurrenten Huckabee in Texas gesagt, er unterstütze McCain nicht, weil er befürchte, "dass der Vizepräsident in dieser vierjährigen Präsidentschaft das Amt übernimmt". Norris ist vier Jahre jünger als McCain, Huckabee ist 51 Jahre alt.

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