Ein neuer Bericht eines internationalen Forscherteams sorgt für Aufruhr – So beeinflusst der Klimawandel unsere Gesundheit in den kommenden Jahren!
Weltweit. Ein neuer internationaler Bericht zum Klimawandel sorgt für Aufruhr. Es werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit des Menschen untersucht – mit erschreckendem Ergebnis: Ein Kind, das heute zur Welt kommt, würde an seinem 71. Geburtstag ein Klima mit bis zu vier Grad wärmeren Durchschnittstemperaturen erleben. In dieser Zeit wird es eventuell Zeiten erlebt haben, in denen Nahrungsmittelknappheit herrscht. Durch die wärmeren Temperaturen würden sämtliche landwirtschaftliche Erträge – von Mais, über Soja und Reis – massiv einbrechen.
"Verpestete" Luft
Das Kind wäre mit ziemlicher Sicherheit an Asthma erkrankt – die Luft wäre durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe zu stark belastet. Würde das hypothetische Kind heute geboren werden, hätte es in 71 Jahren bereits einen Herzinfarkt erlebt. Tropische Krankheitserreger könnten sich aufgrund des wärmeren Klimas in neue Gebiete ausbreiten. Schwere Überflutungen, Dürreperioden und Waldbrände, wie sie bereits jetzt auftreten, würden Teil des Alltags werden. Speziell in den späteren Lebensjahren werden die gestiegenen Temperaturen den Senioren zusetzen – noch mehr, als sie es ohnehin schon im Jahr 2019 tun.
Veränderung ist möglich
Es muss jedoch kein Horror-Szenario, wie das vorhin ausgeführte, stattfinden. Laut Klimaforschern könnte ein Durchsetzen des, in Paris vereinbarten, Zwei-Grad-Zieles einiges zum Positiven verändern: Dann hätte das Kind beispielsweise mit nur elf Jahren miterlebt, wie Kanada vollständig auf Kohle verzichtet. An seinem 21. Geburtstag wäre Frankreich frei von Autos mit Verbrennungsmotoren. Mit 31 Jahren wäre der CO2-Ausstoß der Menschheit bei null angelangt.
Ein internationales Forscherteam veröffentlichte im medizinischen Fachblatt "The Lancet" den jährlichen Bericht zum Thema "Wie der Klimawandel unsere Gesundheit beeinflusst". Insgesamt 120 Experten aus 35 verschiedenen Instituten spezialisierten sich auf den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit.
Angst vor neuen Krankheiten
Steigende Temperaturen begünstigen die Ausbreitung verschiedenster Krankheitserreger – speziell Vibrionen, die auch in der Ostsee zu finden sind, bevorzugen warmes Wasser. Seit den 1980er-Jahren hat sich die Zahl der gefährlichen Bakterien in der Ostsee verdoppelt. Ältere Menschen sollten besonders Vorsicht walten lassen. Durch ihr geschwächtes Immunsystem sind sie einer höheren Gefahr ausgesetzt, durch Vibrionen infiziert zu werden. Dieses Jahr wurden sogar zahlreiche Todesfälle aufgrund von Vibrionen-Infektionen vermeldet.
Vor allem ein Ausbreiten von Stechmücken die Krankheitserreger und Krankheiten übertragen wird im vorliegenden Bericht prognostiziert. So käme beispielsweise das West-Nil-Fieber nach Europa. Erst kürzlich wurde bekannt, dass es in Deutschland wohl Hunderte Fälle der Tropenkrankheit gab. Alina Hermann vom Heidelberg Institut für Global Health arbeitete ebenfalls an dem Bericht für das Fachmagazin "The Lancet" mit. "In den vergangenen Jahren gab es in Europa bereits punktuelle Ausbrüche von tropischen Infektionserkrankungen, wie Dengue- oder Chikungunyafieber", so Hermann.