Österreichs Kreditinstitute geben die EZB-Leitzinssenkung teilweise an die Kunden weiter: Kredite werden billiger, Sparen bringt weniger.
Heimische Großbanken geben nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank die niedrigeren Refinanzierungskosten zumindest teilweise an ihre Kunden weiter. Für Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl ist die EZB-Zinssenkung ein "nächster logischer Schritt", er drängt die Kreditwirtschaft, den Zinsschritt rasch in günstigere Kredite umzumünzen.
Erste Bank
Die EZB hat am Donnerstag die Leitzinsen im Euroraum
um 0,5 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent gesenkt. Bei der Erste Bank werden die
Spar- und Kreditzinsen ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte zurückgenommen. Eine
Ausnahme bilden die Zinsen variabel verzinster Sparprodukte. Diese werden
nach einem OGH-Zinsgleitklauselentscheid ab sofort um 1,75 Prozentpunkte
zurückgenommen. Das ist jener Betrag, um den die EZB die Zinsen seit
September gesenkt hat. Die Zinsen für diese Produkte werden jetzt angepasst. Die
Zinsen für Neukredite nimmt die Erste Bank ebenfalls 0,5 Prozentpunkte
zurück. Ein fünfjähriger Schalterkredit kommt nunmehr auf 6,5 Prozent, ein
zehnjähriger Hypothekarkredit auf 5,75 Prozent.
Bank Austria
Die Bank Austria gibt die Leitzinssenkung nicht in
vollem Ausmaß an die Sparer weiter. Die Zinsen für 48-Monate-Kapitalsparbuch
sinken um 0,125 Prozentpunkte auf 3,875 Prozent und für 60 Monate um 0,25
auf 4,00 Prozent. Für 14 Monate bietet die Bank jetzt 2,625 Prozent, für 24
Monate 3,0 Prozent. Die Höhe der Kreditzinsen ist noch in Prüfung, man kann
aber davon ausgehen, dass sie ungefähr im Ausmaß der Leitzinssenkung - also
um 0,5 Prozentpunkte - reduziert werden.
Raiffeisen
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien senkt
den Zinssatz auf das einjährige Kapitalsparbuch um 0,25 Prozentpunkte auf
2,75 Prozent und für das zweijährige um 0,5 auf 3,25 Prozent.