Die Gewerkschaft droht mit Kampfmaßnahmen, weil sich bei der Lohnrunde keine Einigung abzeichnet.
Im Streit um einen neuen Metaller-KV kündigen die Gewerkschaften einen Boykott der Überstunden an. Bei den Betriebsrätekonferenzen am Mittwoch in ganz Österreich haben sich die Teilnehmer geeinigt, in der Zeit vom 2. bis 12. November in allen Betrieben Betriebsversammlungen abzuhalten. Unmittelbar danach wird "als gewerkschaftliche Kampfmaßnahme die Leistung von Überstunden eingestellt", heißt es in der Resolution. Bei Gleitzeit wird nur mehr die Kernarbeitszeit erbracht.
Arbeitszeit rigid einhalten
Die Gewerkschafter werden weiters in
allen Betrieben noch genauer auf die strikte Einhaltung der gesetzlichen und
kollektivvertraglichen Arbeitszeitbestimmungen achten. Alle
Arbeitszeitmodelle, die über bestehende Grenzen hinausreichen, werden
beendet.
Sollten sich die Sozialpartner in der 4. Verhandlungsrunde am 13. November nicht einigen können, werden die Versammlungen in den Unternehmen fortgesetzt und entsprechende Beschlüsse für weitere Schritte getroffen.
Fairer Vorteilsausgleich
Die Betriebsräte der Metallindustrie
sind bereit, "an intelligenten, kreativen und innovativen Modellen der
Arbeitszeitgestaltung mitzuwirken, wenn ein fairer Vorteilsausgleich
erfolgt". Flexibilisierung, die ausschließlich der Einkommenskürzung bei den
Beschäftigten und der Gewinnsteigerung der Arbeitgeber diene, werde
abgelehnt.
Genug bezahlt
Die Beschäftigten hätten durch Kurzarbeit,
Jobverlust, Aussetzungsverträge, und Ähnliches bereits unter der Krise stark
gelitten. Es sei nicht einzusehen, dass die Arbeitnehmer ein weiteres Mal
zur Kasse gebeten werden.