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Shopping-Wahnsinn ohne Ende

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Ganz Österreich nutzte den Feiertag zu Maria Empfängnis, um für die Liebsten einzukaufen. Allein in Wien waren eine Million Menschen auf den Einkaufsstraßen unterwegs.

Bereits um sieben Uhr früh stellten sich Hunderte Menschen vor dem Elektrohändler Saturn in der Wiener Mariahilfer Straße an, um ein Stück der begehrten Spielkonsole Nintendo Wii zu ergattern. "Um 10 Uhr hat ein unglaublicher Run eingesetzt, Massen sind hereingestürmt. Binnen einer halben Stunde war das Produkt der Begierde ausverkauft“, so Saturn-Geschäftsführer Alfons Wagner zu ÖSTERREICH. Gegen Mitte der Woche soll nachgeliefert werden. Ebenfalls um 10 Uhr öffnete der funkelnagelneue Apple-Shop im 4.900 Quadratmeter großen Saturn.

Fahrbehinderungen
Wegen des Einkaufsgetümmels musste man nicht nur an den Kassen Geduld beweisen, auch Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien haben starke Nerven bewahren müssen. Wegen des starken Personenaufkommens auf der Mariahilfer Straße gab es bei den Öffis Fahrbehinderungen. Am Nachmittag wurde die Linie 13A nur mehr zwischen Südbahnhof und Schadekgasse geführt. Die Linie 2A wurde komplett eingestellt, teilten die Wiener Linien mit.

Bücher im Trend
Ähnliche Bilder spielten sich beim Buchhändler Thalia ab. Filialleiterin Christa Felser freut sich über mehr als zehn Prozent Umsatzplus. „Man sieht eindeutig eine Steigerung, der Trend führt hin zum Buch. Vor allem österreichische Literatur wird geschätzt.“ Auf 3.500 Quadratmeter stehen mehr als 400.000 verschiedene Bücher zur Auswahl. Als Messlatte gilt, wie viele ihrer 82 Mitarbeiter sich freiwillig für den 8. Dezember melden. Felser: „Das war heuer hervorragend. Die Einkaufsstimmung schlägt sich positiv auf die Motivation der Mitarbeiter nieder.“

Begehrte Düfte
Beste Shoppinglaune auch in den Parfümerien. Weihnachtsmänner verteilten Süßes an die Kleinen, herrlich dekorierte Verkaufsflächen sorgten für die passende Vorweihnachtsstimmung.

Millionen-Bilanz
Die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank, bilanziert gegenüber ÖSTERREICH: "Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt. 250.000 Passanten waren auf der Mariahilfer Straße, Randlagen haben weniger profitiert.“ Allein in Wien wurde gestern auf Vorjahresniveau 32 Millionen Euro Umsatz gemacht.

Rabatte wie noch nie
Das milde Wetter und Preise wie im Ausverkauf lockten viele Schnäppchenjäger in die Einkaufstempel von Bregenz bis Wien. Bei Kleider Bauer gab es Preisnachlässe bis zu 50 Prozent, beim Möbelhaus Leiner war alles um zehn Prozent billiger. Karin Pfeffer von der Grazer Shopping City Seiersberg hatte 50.000 Kunden im Haus. Und Europark-Manager Christoph Andexlinger hatte trotz kürzerer Öffnungszeiten so viele Kunden wie an einem langen Vorweihnachts-Samstag.

Im Innsbrucker Einkaufspark Sillpark gingen vor allem Artikel aus dem High-Tech-Bereich - etwa Espresso-Maschinen - pausenlos über den Ladentisch, weiß Geschäftsführer Rudolf Hühnersbichler zu berichten.

Unfälle
Im Shopping-Stress kam es allerdings auch zu Zwischenfällen. Am Parkplatz vor der SCS in Vösendorf wurden ein Security-Wachmann und ein Kind von einem Pkw erfasst und leicht verletzt ins Spital von Mödling gebracht.

Kein Ende in Sicht
Der Shopping-Wahnsinn hat noch kein Ende. Am zweiten Einkaufssamstag wird mit einem weiteren Ansturm der Geschäfte gerechnet.

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Shopping Wahnsinn ohne Ende (c) Österreich

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Mariahilferstraße in Wien (c) Österreich

Verkaufsschlager Wii (c) Österreich

Glücklich ist, wer am Schluss sein heißbegehrtes Geschenk in Händen hält. (c) Österreich

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Mariahilferstraße in Wien (c) Österreich

Kärntner Straße in Wien (c) Österreich