Die drei Musketiere

Christoph Waltz spielt Stars an die Wand

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Waltz ragt im Kostümfilm aus einem blassen Ensemble heraus.

Die Story wird in alten Kostümen und zugleich in modernem Gewand erzählt, doch das tut dem Werk nicht gut. Erster Blick auf die neue Version von Die drei Musketiere, die am 1. September bei uns anläuft: Der Film von Paul W. S. Anderson (Resident Evil) ist eine merkwürdige Mixtur aus Mantel-und-Degen-Drama und Action-Ballerei.
Wenn die Helden auf ihre Feldzüge gehen, erinnert das mal an asiatische Martial-Arts-Filme und mal an Mission: Impossible. Dazu gibt’s ergreifend banale Dialoge, die weitgehend frei von Pointen sind, aber reich an Begriffen aus der heutigen Alltagssprache: Die Musketiere aus dem 17. Jahrhundert müssen sich mit Worten wie Budgetkürzung, Politesse oder Bußgeldbescheid herumschlagen.

Ein Kostüm-Action-Zwitter zwischen allen Stilen
In Summe ergibt das einen zwischen allen Stilen dahinwackelnden Kostüm-Action-Zwitter, der blutleer wirkt und oft auch fad.
Der Wiener Christoph Waltz hat es leicht, in diesem Ambiente zu glänzen. Ein bisschen Bösartigkeit, gepaart mit charmanter Hinterlist: So lässt er die Figur des intriganten Kardinals Richelieu entstehen, Waltz verleiht dem unfrommen Kirchenfürsten dunklen Witz und elegante Niedertracht. Dieser Richelieu ist nicht nur dem König von Frankreich, sondern auch seinen Mitspielern turmhoch überlegen.
Ensemble. Denn trotz einiger großer Namen bleibt das Ensemble blass.

Orlando Bloom, Ex-Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen und Milla Jovovich agieren ohne Leidenschaft und Esprit. D’Artagnan (Logan Lerman) wirkt wie ein naiver Teenager. Die Musketiere (Matthew MacFadyen, Ray Stevenson, Luke Evans) sind mit ihren Fechtszenen so ausgelastet, dass für die Rollengestaltung nicht mehr viel übrig blieb.

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