Wirbel um Geld

"Mr. Life Ball" verteidigt Förderung

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Keszler will Aidshilfe-Gala 2017 mit neuem Konzept wieder veranstalten.

Am Ende war die Diskussion kurz: Am Montagmorgen gegen 8.30 Uhr beschlossen SPÖ, Grüne, ÖVP und Neos im Finanzausschuss des Wiener Gemeinderats den Subventionsbericht HHSt. 1/06/10/757. Der brisante Inhalt: 450.000 Euro Förderung für den Verein Aids Life. Dieser richtet seit 1993 den Life Ball aus, eine der größten und öffentlich wirksamsten Aids-Charitys der Welt. Allerdings: Heuer gibt es gar keinen Ball.

Neustart
Das Geld solle sicherstellen, dass das Event 2017 neu durchstarten kann, erklärt „Mr. Life Ball“ Gery Keszler ÖSTERREICH: „Die Subvention ist lebensnotwendig.“

Ganz anders sieht das FPÖ-Klubchef Dominik Nepp, dessen Partei gegen die Förderung war: „Wir wollen, dass Aidshilfeprojekte direkt gefördert werden. Zum Verein Aids Life bekamen wir vor der Abstimmung nur ein Blatt ­Papier – je höher die Subvention, desto dünner der Akt.“

Hoher Werbewert
Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) verteidigte die Geldspritze im Ausschuss mit dem hohen Werbewert des Life Ball und der Zeit, die für eine Neuausrichtung nötig sei. Aus der sonst sehr kritischen ÖVP heißt es: „Wir haben uns das gründlich angeschaut und zugestimmt, weil es um eine gute Sache geht.“

Keszler: "Subvention ist lebensnotwendig"

ÖSTERREICH:
Das Geld ist beschlossen – erleichtert?

Gery Keszler:
Natürlich bin ich erleichtert. Wobei ich betonen muss: Das ist eine Subvention für den Verein Aids Life und nicht für den Life Ball, der nicht stattfindet.

ÖSTERREICH:
Das Geld dient aber dem „Life Ball neu“ …

Keszler: Ich habe das Team reduziert. Wir waren zehn bis 15. Jetzt machen wir das zu acht. Wir arbeiten extrem sparsam und sind super, super, super fleißig. Als ich beschlossen habe, mit dem Life Ball heuer zu pausieren, war es Grundbedingung, dass die Vereine, die bei uns um Hilfe ansuchen, weiter alle finanziellen Mittel erhalten. Dafür haben wir unsere Reserven sehr anknabbern müssen. Daher ist diese Subvention lebensnotwendig.

ÖSTERREICH: Es gibt Kritik an mangelnder Transparenz.

Keszler: Wir legen die Mittelverwendung sogar auf der Website offen. Es gibt einen Jahresbericht, in dem alles auf Heller und Pfennig steht.

(fuw)

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