Wien

Facebook-Seite stellt Biker an den Pranger

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"Anti Radfahrer" knipst Rad-Rowdys in der Bundeshauptstadt.

"Kampf den Kampfradlern", fordert der Initiator einer Facebook-Seite gegen Rad-Rowdys - und geht bei seinem "Kampf" nicht gerade zimperlich vor. Der Anti-Radler setzt, wie aus seinen Aufnahmen hervorgeht, bei der persönlichen Fortbewegung lieber auf motorisierte Vehikel. Fällt ihm dabei ein Ordnungssünder auf einem Drahtesel auf, wird dieser geknipst und anschließend im sozialen Netzwerk zur Schau gestellt - ein Verhalten, das nicht bei allen Nutzern gut ankommt.

Die unorthodoxen Methoden stoßen im Netz auf gemischte Reaktionen. Einige Nutzer schließen sich der Kritik des Anti-Radlers an und lassen ihrer Wut über die von ihnen ungeliebten Verkehrsteilnehmer freien Lauf. "rechtregel kennen sie nicht auf stop schilder wird gepfiffen und rote ampeln werden einfach überfahren" (sic), beschwert sich ein User. Ein anderer fordert: "Nachlaufen-Runtertreten-ins Gesicht spucken und auslachen!!!! Hart aber fair."

Radler ohne Anonymisierung veröffentlicht
"Das Mittelalter wo der Pranger noch in Mode war ist aber schon vorbei", entgegnet ein weiterer und kritisiert, dass Fotos von Radfahrern ohne Anonymisierung veröffentlicht sind. Ein berechtigter Einwand, denn durch die Veröffentlichung eines Fotos dürfen nach österreichischer Rechtslage keine "schutzwürdigen Interessen" des Abgebildeten verletzt werden. Dass Radfahrer öffentlich an den Pranger gestellt werden, ist also nicht zulässig - unabhängig davon, ob diese tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit begehen.

Die Seite, die bereits in mehreren Medien erwähnt wurde und immer mehr Fans für sich gewinnt, könnte daher bald ein Ende finden. Denn ähnliche Facebook-Seiten wurden in der Vergangenheit wegen der Rechtsverletzungen bereits gesperrt.

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