Stützmauer-Unfall

Toter Lkw-Fahrer: Familie klagt Asfinag

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Von Mauer auf A 13 erschlagen - Auch Spedition geht vor Gericht.

Das Schicksal schlug in einer einzigen unbarmherzigen Sekunde vor Sonnenaufgang zu: Manfred K. hatte sich nicht einmal 15 Minuten davor hinters Steuer seines Scania-Lkw gesetzt und fuhr nach der Nachtruhe auf der beliebtesten Urlaubsroute, der Brennerautobahn, weiter in Richtung Italien.

160-Tonnen-Mauer donnert auf Laster
Wie ÖSTERREICH berichtete, reihte er sich mit dem Truck Dienstag um 5.15 Uhr vor der Mautstelle Schönberg ein, der Lkw fuhr nur noch in Schrittgeschwindigkeit – als just in diesem Moment eine 160 Tonnen schwere Stützmauer von der rechten Seite auf den Transporter donnerte und den Laster wie ein Spielzeugauto zusammendrückte.

Opfer anhand von Tattoo im Nacken identifiziert
Der 51-jährige Münchner hatte keine Chance zu reagieren. Er wurde im Führerhaus regelrecht zerquetscht. Identifiziert wurde die Leiche laut Münchner Abendzeitung (AZ) nur anhand eines Tattoos. Der Trucker aus Leidenschaft (er spulte im Jahr bisher unfallfreie 100.000 Kilometer herunter) hatte sich im Nacken die Namen seiner beiden Söhne Daniel (29) und Christian (19) tätowieren lassen.

Betonmauer begräbt Lkw

Die traurigen Formalitäten vor Ort übernahm für die Familie das Transportunternehmen, für das Manfred K. zuletzt Autoersatzteile nach Italien bringen sollte.

Laut ÖSTERREICH-Informationen hat das Unternehmen bereits Klage gegen die Verantwortlichen, also gegen die Asfinag oder durch sie beauftragte Firmen eingebracht. Auch die Familie des Unfallopfers plant rechtliche Schritte. Im Interview mit AZ-Reportern sagt Sohn Daniel, der seine 73-jährige Oma trösten muss: „Wir können das nicht einfach so hinnehmen, wir werden die Verantwortlichen klagen. Jede einzelne Wand gehört geprüft. Nächstes Mal trifft es vielleicht eine Familie mit fünf Kindern.“

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt in diesem Fall bereits wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung – vorerst gegen unbekannt.

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