Traditionseinrichtung

Wiener Sängerknaben zittern vor ihrem Ende

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"Wir schaffen das nicht" - Mietzahlung "nicht aufzubringen"

Für die Wiener Sängerknaben würde die Einhebung einer Miete für das Palais Augarten fatale Folgen haben. Sollten tatsächlich rund 17.000 Euro pro Monat - mehr als 200.000 Euro pro Jahr - gezahlt werden müssen, wäre dies das Ende für die Traditionseinrichtung. "Wir schaffen das nicht", warnten die Sängerknaben am Mittwoch in einer Aussendung.

In der Mitteilung wurde auf den Werbewert der Sängerknaben verwiesen, "den man nicht beziffern kann". Und man verstehe sich als Bildungseinrichtung. Um den Betrieb aufrecht zu halten, benötige man mindestens 2,8 Mio. Euro pro Jahr. "Dieses Geld muss von uns verdient werden. Etwa 65 Prozent des laufenden Budgets können wir erwirtschaften", hieß es.

Bis 2001 hätten die Wiener Sängerknaben ganz ohne öffentliche Förderungen überlebt. Mit Ausnahme der Übernahme der Kosten für Lehrer im Bereich der Privatschulen mit Öffentlichkeitsrecht und von Förderungen für einzelne Projekte wie neue Kinderopern, erhalte man noch immer keine Zuschüsse oder Subventionen.

Im Gegenzug für die Investitionen der Wiener Sängerknaben in die Gebäude sei eine Mietfreistellung bis 2008 vereinbart worden. Für die folgenden fünf Jahre wurden weitere Investitionen und Wertschaffungen gegenverrechnet, hieß es. Mit April 2013 wären erstmals Mieten in Höhe von rund 17.000 Euro pro Monat fällig.

Den Betrag aufzubringen, sei aber "unmöglich". Man zeigte sich jedoch zuversichtlich: "Wir glauben nicht, dass das passiert, denn wir arbeiten im Moment gemeinsam mit der Politik an Lösungen. Um die laufenden Gespräche nicht zu stören, können wir in dieser Sache derzeit keine weiteren Stellungnahmen abgeben."

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