Telefon-Bande immer dreister

Falsche Polizisten schocken mit Anruf

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Auf der Suche nach (Geld-)Beute greifen Telefonbetrüger immer brutaler in die Trickkiste.

Gezielt suchen sich die Anrufer ältere, leichtgläubige, vielleicht schon etwas demente Menschen, die noch über ein Festnetztelefon verfügen oder sich von unbekannten Nummern am Handy nicht abschrecken lassen.

Geschickt stellten die Betrüger zu Beginn des Gesprächs Fragen, die nur darauf abzielen, herauszufinden, ob der Angerufene Verwandte hat: „Haben Sie eine Tochter?“ Wer „Ja“ sagt, sitzt schon in de Falle. Eine 83-Jährige im 15. Bezirk in Wien verlor so 40.000 Euro, nachdem der Anrufer angab, dass er von der Kriminalpolizei sei und dass die Tochter einen Unfall gehabt habe, an dem sie offenbar schuld sei.

„Mutti, bitte hilf mir!"

Allerdings gäbe es Probleme mit der Versicherung und 80.000 Euro seien zu zahlen, da die Tochter sonst in Haft kommt. Im Hintergrund war eine Stimme zu hören, die weinerlich flehte: „Hilfe Mutti, bitte hilf mir, damit ich nicht in Gefängnis muss!“ Die Seniorin fiel voll auf den Trick herein. Weil sie aber kein Bargeld hatte, übergab sie einem Mann, der kurz daraufhin auftauchte, allen Schmuck im Wert von 40.000 Euro.

Erst kürzlich forderte ein falscher Cop (und mutmaßliches Mitglied derselben Bande) von einer 73-jährigen Burgenländerin 74.000 Euro Kaution am Telefon, um der Tochter der Frau eine zweiwöchige Haftstrafe nach einem Unfall zu ersparen. Hier scheiterte der Versuch – obwohl die vorgetäuschte Tochter Rotz und Wasser weinte. Die echte Polizei ermittelt auf Hochtouren.

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