Wegen Missbrauch

Pfarrer posthum Ehrenbürgerschaft aberkannt

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Der Geistliche soll jahrelang Kinder missbraucht haben.

Dem 2009 verstorbenen Pfarrer von Thiersee im Tiroler Bezirk Kufstein ist nun auch offiziell die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde aberkannt worden. Dies beschloss der Gemeinderat in einer Sitzung am Mittwochabend mit großer Mehrheit. Der Geistliche soll jahrelang Kinder missbraucht haben.

   Rein rechtlich erlosch die Auszeichnung mit dem Tod des Pfarrers, betonte Ortschef Hannes Juffinger (V). Die Angehörigen hätten die Auszeichnung mittlerweile retourniert. Es gebe keine Ehrentafel oder einen Vermerk am Grabstein des Mannes.

Aberkennung
  Für die Aberkennung votierten in geheimer Abstimmung zwölf der 15 Gemeinderäte, zwei stimmten dagegen, ein Mandatar enthielt sich.

   Er hoffe, dass die Gemeinde nun zur Ruhe komme, sagte der Bürgermeister. Der Bevölkerung sei nun Zeit zu geben, um das Geschehene aufzuarbeiten. Man sei sensibler geworden und hinterfrage kritisch, warum 30 Jahre lang viele von den Vorfällen gewusst hätten aber niemand etwas getan habe, erklärte Juffinger.

   Über einen ersten Antrag war im Gemeinderat vor einigen Wochen nicht abgestimmt worden. Damals sei man der Ansicht gewesen, dass die Ehrenbürgerschaft ohnedies mit Lebensende erlösche. Erst nach Protesten Betroffener war das Thema erneut auf die Tagesordnung des Ortsparlamentes gesetzt worden.

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