Schock für 15-Jährige

Unfallopfer soll kaputte Bim zahlen

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Schülerin (15) lief gegen die Straßenbahn, überlebte und bekam jetzt eine saftige Rechnung.

Über diese Geschichte und das dreiste Verhalten der Wiener Linien, das Opferanwalt Franz Stefan Pechmann im ÖSTERREICH-Talk anklagt, kann man nur den Kopf schütteln:

Am 23. Juni überquerte die 15-jährige Schülerin Tabassum A. auf dem Weg zum Nachmittagsunterricht die Laxenburger Straße und übersah eine heranfahrende Straßenbahn. Trotz Notbremsung war ein Zusammenstoß nicht mehr zu verhindern. Die Schülerin wurde von der Bim am Kopf erwischt und weggeschleudert. Die Zuwanderin aus Bangladesch überlebte und zog sich nur eine leichte Schädelprellung zu.

Aufgrund des Aufpralls zerbrach allerdings eine kleine Scheibe auf der rechten Frontseite der Garnitur der Linie O. Und dafür soll die Gymnasiastin jetzt 3.430 Euro zahlen.

Wucher
Die geschockte Jugendliche und ihre verzweifelte Familie schalteten einen Anwalt ein – der sich vor allem über die Kostenaufstellung, die an Wucher grenzt, empört. „Bis auf die reinen Materialkosten von 463 Euro, die meine Mandantin zahlen würde, erscheinen mir die einzelnen angeführten Posten weder dem Grunde noch der Höhe nach nachvollziehbar“, sagt Pechmann.

So verrechnen die Wiener Linien dem Teenager Lohnkosten von 929 Euro, Messprotokollkosten von 1.043 Euro, ein Safety Car um 137 Euro sowie Reservehaltungskosten für den Einsatz einer Ersatzgarnitur von 654 Euro. Und das, obwohl die Remise vom Unfallort nur 200 Meter entfernt ist. Tabassum A.: „Ich weiß, ich hätte damals besser aufpassen sollen, aber das verstehe ich jetzt alles überhaupt nicht mehr.“

(krt)

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