Seit acht Jahren nimmt Christian Werner Österreichs Wellnesshotels unter die Lupe. In seiner achten, aktuellen Ausgabe des "Relax Guides", kritisiert er vor allem Behandlungsformen, die weder dem Körper noch Geist gut tun, sondern nur der Geldbörse schaden.
ÖSTERREICH: Geben Sie uns einen Tipp, wie man Nonsense-Treatments, also sinnlose Behandlungsformen, erkennt?
Werner: Wenn ein relativ kleines Haus dutzende Behandlungsformen bietet. Das geht sich qualitativ nicht aus. Hoch im Rennen sind derzeit auch Sauerstoffbehandlungen, Schokomassagen, Ayurveda-Streicheleinheiten. Da wird kräftig abgezockt.
ÖSTERREICH: Worauf sollte man als Erstes achten, wenn man ein Wellnesshotel bucht?
Werner: Auf das eigene Bedürfnis. 86 Prozent der Wellnessgäste suchen Entspannung. Wenn das Hotel das nicht bieten kann, dann kriselt es gewaltig.
ÖSTERREICH: Weitere Kardinalsfehler, die Wellnessgäste vermeiden können? Werner: Dass sie sich um Ihre Behandlungen viel zu spät, meist erst vor Ort, kümmern. Vieles ist dann ausgebucht Und dass die Fahrstrecke zum Hotel oft viel zu weit ist. Man kommt todmüde im Hotel an, fährt sonntag wieder ab, kommt todmüde zu Hause an.
ÖSTERREICH: Trick 17 des Wellness-Testers?
Werner: Wir schauen, ob genug Ruheliegen da sind. Als Regel gilt: Pro Zimmer eine Liege im Innen- und Außenbereich. Sonst wird es eng.
