Jedes Jahr im Oktober kommen Österreichs Wellnesshoteliers gehörig ins Schwitzen, ohne in die hauseigene Sauna zu gehen. Der Grund ist die druckfrische Ausgabe des "Relax Guide", Österreichs kritischstem Wellness-Hotelführer, der ab sofort erhältlich ist.
Der "Relax Guide" gilt als Messlatte für 799 Häuser, die in Österreich unter die Lupe genommen wurden. Die Branche wächst enorm. Seit der Ausgabe im Vorjahr ist die Zahl der österreichischen Wellnesshotels neuerlich stark gestiegen. 61 neuen Hotels stehen 14 gegenüber, die ihre Pforten geschlossen haben. Die besten Häuser werden mit dem Qualitätssiegel der Relax-Lilien ausgezeichnet. Vier Lilien – die Höchstnote – erhalten ausschließlich Betriebe mit 19 bis 20 Punkten.
Bis dahin haben es im Relax Guide 2007 insgesamt zehn Betriebe geschafft, darunter das Reiter’s Supreme in Bad Tatzmannsdorf, der Salzburgerhof in Zell am See sowie das Astoria in Seefeld. Zu den Aufsteigern gehören das Schloss Pichlarn in Irdning, das Balance Resort Stegersbach, die Gams in Bezau, die Post in Bad Kleinkirchheim (jeweils drei Lilien), sowie das Oberhofer in Telfes im Stubaital. Zu den erwähnenswertesten Newcomern zählen das Paradiso in Bad Schallerbach, das Falkensteiner Wasnerin in Bad Aussee sowie die Sillian Dolomitenresidenz in Osttirol.
Unter den Erwartungen abgeschnitten haben unter anderem das neu eröffnete Schloss Fuschl (17 Punkte, drei Lilien) sowie das Mavida in Zell am See (zwei Lilien). 57 Prozent aller getesteten Hotels haben den Kriterien nicht ensprochen und konnten keine einzige Lilie erringen.
Nonsense-Treatments
"Wir haben heuer eine starke Zunahmen an so genannten Nonsense-Treatments festgestellt", erklärt Herausgeber und Cheftester Christian Werner. Die Rede ist von Therapien ohne therapeutischen Effekt – meist sündteure Behandlungen, die keinerlei Auswirkungen auf den Organismus haben. Zum Beispiel das "vitaminreiche Zitronenbad" oder das Sauerstoffbad. "Denn in Wahrheit können weder Vitamin C noch Sauerstoff so einfach von der Haut aufgenommen werden, und keinesfalls werden innere Organe davon beeinflusst", so Werner. Dasselbe gilt etwa auch für die Hautbehandlungen mit Schokolade, die neuerdings hoch im Rennen sind.
"Als problematisch und jedenfalls nicht empfehlenswert betrachten wir unter anderem auch so genannte Ayurveda-Intensivkuren, die ohne entsprechende Ernährung angeboten werden. Auch Nonsense: " Ayurveda-Salz-Packung". Apropos Ayurveda: Für den Relax Guide 2007 testete Werners Team alle Ayurvedahotels in Indien. "Natürlich vor Ort ", fügt Werner hinzu.